IGUS

Neues wagen, ausprobieren

26. Mai 2025
Stefan Hauck

"Einfach mal machen!" hieß das Leitmotiv der Jahrestagung der IG Unabhängiges Sortiment: Knapp 80 Teilnehmer trafen sich am letzten Maiwochenende in Hamburg bei HarperCollins, um sich über ein breites Themenspektrum von Podcasts mit Lesekreisen bis zu KI im Sortiment auszutauschen.

Buchhändlerin Catherine Bazabas (Petit Kami Hamburg)_ Buchhändlerin Theresa Donner (IGUS) und Buchhändler Hans Ebert (Strips & Stories Hamburg)

Wie laufen Comics? Buchhändlerin Catherine Bazabas (Petit Kami Hamburg), Buchhändlerin Theresa Donner (IGUS) und Buchhändler Hans Ebert (Strips & Stories Hamburg)

Monatelang mit einer verwesenden Leiche im Nebenzimmer zu leben – wie fühlt sich das an? „Zeit“-Kriminalreporter Alexander Rupflin hatte zum Auftakt der Tagung der IG Unabhängiges Sortiment von einem realen Mordfall berichtet, der den rund 80 Teilnehmern in Hamburg gruselige Momente bescherte. Aus Gesprächen mit dem Täter und Opferangehörigen entstand der Roman „Protokoll eines Verschwindens“, der im August bei HarperCollins erscheint. Der Verlag gab im Verlauf der drei Tage mit weiteren Autoren wie Flurin Jecker, Fiona Sironic und Eberhard Michaely Einblicke in literarische Schaffensprozesse und zeigte sich als großzügiger Gastgeber, der auch ins Bucerius Kunstforum einlud. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam voneinander lernen können“, meinte Bianka Albrecht, Verlagsleiterin Vertrieb & Marketing. Es sei immer eine Wiedersehensfreude, meinte IGUS-Sprecherin Katrin Röttgen, „so viele bekannte Gesichter – ich freue mich aber auch riesig, die neuen Gesichter kennenzulernen“: Ein Drittel der Teilnehmer waren in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.

Auftakt der IGUS-Jahrestagung: IGUS-Sprecher Daniel Hagemann kündigt die Gesprächsrunde an mit Sabine Metzger (Veranstaltungen HarperCollins) und den Autor:innen Fiona Sironic, Alexander Rupflin und Eberhard Michaely (von links)

Auftakt der IGUS-Jahrestagung 2025: IGUS-Sprecher Daniel Hagemann kündigt die Gesprächsrunde an mit Sabine Metzger (Veranstaltungen HarperCollins) und den Autor:innen Fiona Sironic, Alexander Rupflin und Eberhard Michaely (von links)

Zeit, Personal und Geld: Einsparpotenziale durch KI

„Einfach mal machen!“ hieß das Leitmotiv der Jahrestagung, für die der IGUS-Sprecherkreis mit Referent Lothar Sand eine Fülle von Anregungen zusammengestellt hatte. Die Oldenburger Buchhändlerin und „Digital Native“ Hanna Maschke (Ton & Text) etwa informierte über die Arbeit mit KI-Programmen wie Neuroflash, ChatGPT, JasperAI oder DeepLWrite für Newsletter, Pressetexte und Buchrezensionen. „Man muss sehr genau prompten, je präziser, umso besser die Ergebnisse“, teilte sie ihre Erfahrungen. Oft nutze sie die Tools auch als Ideengeber: „Wie kann ich die Veranstaltung so spannend machen, dass mir 120 Kinder neugierig zuhören?“, so ihre Frage an die künstliche Intelligenz. „Also: Einfach mal ausprobieren.“ Auch im visuellen Bereich arbeitet sie mit Programmen wie Canva, Midjourney, Sora oder DallE: „Grafiken lassen sich damit schnell erstellen, Fotos finden, Plakate gestalten.“ Auch Daten zu analysieren gehe mit GoogleAnalytics. Durch eine Lebenslaufanalyse lasse sich etwa die Bewerberauswahl schon einmal gut sortieren und ranken. KI könne auch bei der Diebstahlprävention helfen, indem Kameras typische Bewegungen von Langfingern festhalten. Maschke sieht in den Tools zeitliche, personelle und finanzielle Einsparpotenziale, aber: „Man muss sich mit den Programmen auseinandersetzen und die rechtlichen Rahmenbedingungen beachten. Und, ganz wichtig: die erhaltenen Ergebnisse auf Korrektheit überprüfen. Denn die KI trägt am Ende nicht die Verantwortung.“

Buchhändlerin Hanna Maschke zu Arbeiten mit KI

Buchhändlerin Hanna Maschke zu Arbeiten mit KI

Junge Kunden, die offen sind für Neues und bereit, viel Geld auszugeben

Frederike Schuur von der Buchhandlung Sternschnuppe berichtete über die Premiere des Bookstore Crawls in Hannover und riet zur Nachahmung in anderen Städten. „Der Fokus liegt darauf, viele Buchhandlungen einer Stadt kennenzulernen, und der Spielaspekt, möglichst viele Buchhandlungsstempel auf eine Karte zu bekommen und am Gewinnspiel teilzunehmen, ist ein netter Anreiz.“ Mehr dazu hier. In die Welt der Comics führten Catherine Bazabas vom Comicladen Petit Kami und Hans Ebert von Strips & Stories, beide in Hamburg, ein. Ebert hatte vor 15 Jahren eine Marktlücke gesehen: „Es gab keine Comics, die wir selbst gerne gelesen hätten. Unser Ansatz war: Leute, die gerne lesen, lesen auch gerne Comics – aber viele wissen es noch nicht ... Also müssen wir es ihnen vermitteln.“ Ebert krempelte die Arme hoch und legte los: Einfach mal machen. Ebenso Bazabas. Petit Kami setzt schwerpunktmäßig auf Manga (aus Japan, Leserichtung von rechts nach links), Manhwa Comics aus Korea, Leserichtung von links nach rechts), Manhua (Comics aus China, Leserichtung von links nach rechts) und Light Novels (auf Maga basierende Romane für jüngere Leser). Bazabas beschrieb, sie habe vor allem zwei Kundentypen: junge Leser, die in die Welt der Manga einsteigen, und Stammkunden – im Durchschnitt 26 Jahre alt, mit „Sailormoon“ aufgewachsen, „die genau wissen, was sie wollen, aber trotzdem sehr offen sind für Neues und bereit sind, viel Geld auszugeben“.

Buchhändlerin Catherine Bazabas (Petit Kami Hamburg)_ Buchhändlerin Theresa Donner (IGUS) und Buchhändler Hans Ebert (Strips & Stories Hamburg)

Wie laufen Comics? Buchhändlerin Catherine Bazabas (Petit Kami Hamburg), Buchhändlerin Theresa Donner (IGUS) und Buchhändler Hans Ebert (Strips & Stories Hamburg)

Podcast machen, Lesekreise ins Leben rufen

„Wir wollten bewusst etwas anderes machen“, meinte Rundfunkjournalist Daniel Kaiser, der beim NDR Host des Podcasts Eat.READ.sleep ist. Seine Kollegin, Literaturredakteurin Katharina Mahrenholtz, habe „wahnsinnig viele Ideen, und eine Überlegung war: Mit wem könnte man gut über Bücher sprechen? Über Neuerscheinungen und Lieblingsbücher, über eine Bestseller-Challenge, nicht vom hohen Ross der Literaturkritik, sondern ganz locker im Gespräch. Also einfach mal machen: Herausgekommen ist ein beliebter Podcast, in dem unterschiedlichste Genres besprochen werden. „Unser Ziel: Wir versuchen die Leute zum Lesen zu bringen, wir machen Interviews mit Büchermenschen, aus dem Lektorat, mit einer Buchhändlerin aus Kiel, wir wollen Themen besprechen, über Farbschnitte zum Beispiel.“ Wer sucht die Bücher aus? Da gebe es eine alte dänische Buttercookie-Kiste, „da kommen Vorschläge rein und dann losen wir aus und dann muss der Mix stimmen.“ Die Gesprächspartner brauchen so anderthalb bis zwei Stunden für einen Podcast, „der ist unser Lovechild, wir ringen uns da jede freie Minute für ab“. Könnten Buchhandlungen das auch tun?, fragte IGUS-Sprecher Daniel Hagemann. „Sicher, einfach mal machen!“, meinte Kaiser; der Podcast ist auch zu Besuch in Buchhandlungen, etwa in der Gostenhofer Buchhandlung in Nürnberg. Der lockere Talk hat Folgen: Inzwischen gibt es dazu 200 Lesekreise und Leselisten – „damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, staunte Kaiser. Auch Hagemanns Bücherstuben Hamburg-Nord haben einen eat.READ.sleep-Lesekreis, und: Die Lesekreise besuchen sich mittlerweile sogar gegenseitig in ihren Orten.

IGUS-Sprecher Daniel Hagemann (links) und Daniel Kaiser, Host des Podcasts eat.READ.sleep

IGUS-Sprecher Daniel Hagemann (links) und Daniel Kaiser, Host des Podcasts eat.READ.sleep

Selber Sekundenvideos für TikTok drehen

„Ich glaube, die klassische Literaturkritik ist vielleicht im Radio gesättigt, auf TikTok aber noch nicht“, befand Ole Liebl, der auf TikTok und Instagram aus wissenschaftlicher Perspektive über Themen rund um toxische Männlichkeiten, Sexualität, Geschlecht und Beziehungen aufklärt. Social Media eröffne neue Zugänge zu Literatur, es sei aus dem Leben der jungen Menschen nicht mehr wegzudenken. Hier herrsche die Kurzform: „Bei Tiktok gilt ein Video von 60 Sekunden schon als longform“. Liebl ermunterte die Buchhändlerinnen selbst auszuprobieren: „Einfach mal machen, was kann man denn verlieren? Wenn das Video nicht gut aufgenommen ist oder nicht gut abgerufen wird – was macht das?“ Wer könne sich denn noch erinnern, was er vor drei Tagen wenige Sekunden lang gesehen habe? „Einfach weitermachen und das nächste Mal besser machen.“ Solche Aktivitäten seien eine Chance, neue Kundenkreise zu generieren, meinte Daniel Hagemann. „Die Veranstaltung mit Ole Liebl in meiner Buchhandlung war proppenvoll und es kamen – sonst kommen ja meist meine Stammkunden – ganz andere Leute als sonst. Was will man mehr??“

Alle mal herhören: IGUS-Sprecherkreis-Vorsitzende Iris Hunscheid kündigt nach der Pause den nächsten Programmpunkt an

Alle mal herhören: IGUS-Sprecherkreis-Vorsitzende Iris Hunscheid kündigt nach der Pause den nächsten Programmpunkt an

Die Idee von der „Zeit“ in Buchhandlungen

27 Podcasts und mancherlei Videocontent für Video und Tiktok hat auch die „Zeit“, mit 636.000 verkauften Exemplaren derzeit Deutschlands größte Wochenzeitung, die rund zwei Millionen Leser erreicht. „Neun Prozent unserer Leser interessieren sich für Bücher“, konstatierte Vertriebsleiterin Sarah Reinbacher. Die „Was wir lesen“-Community biete einen exklusiven Zugriff auf die Listicles, es gebe einen einfachen Download und Ausdruckmöglichkeit als Plakate. Ihre Frage an die Buchhändlerinnen: Wie kann man mit dem Zeit-Sortiment Zusatzumsätze generieren? Trotz der aktuell rund 20.000 Verkaufsstellen hat „Zeit“-New-Business-Beraterin Christiane Paßers „die Vision, dass unsere Produkte ins Sortiment aufgenommen werden.“ Dabei stellen sich jedoch Fragen: „Nehme ich zwei Buchtitel weg, um die ‚Zeit‘ zu platzieren? Mehr als 30 Prozent der Käufe sind Spontankäufe, und wenn der Kunde auf der Titelseite die Headline ‚Wird die Welt männlicher?‘ liest und dann denkt, ‚Das würde ich nun gern wissen‘, haben Sie schon gewonnen“, so Paßers Einschätzung. Zudem würden die „Zeit“-Magazine ins Libri-Barsortiment integriert – „wir müssen noch überlegen, wie wir es schaffen, dass die Zeitung am Donnerstag in die Buchhandlung kommt, daran arbeiten wir noch. Also einfach mal ausprobieren: Sie haben kein großes Risiko – was nicht verkauft wird, wird retourniert.“

IGUS-Sprecherkreis 2025: (von links) Katrin Röttgen_ Iris Hunscheid_ Theresa Donner, Referent Lothar Sand und Daniel Hagemann

IGUS-Sprecherkreis 2025: (von links) Katrin Röttgen_ Iris Hunscheid_ Theresa Donner, Referent Lothar Sand und Daniel Hagemann

Einsetzen für eine vielfältige, offene Gesellschaft

„Mich bewegt der Mut zum Unternehmertum“, bekannte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Er berichtete von den vielfältigen Aktivitäten des Börsenvereins und dass man dabei sei, zu den neugewählten Bundestagsabgeordneten und Ministerien Kontakt aufzunehmen, um für das Buch zu sensibilisieren. Er hob hervor, dass der Börsenverein von jeher ein Wirtschafts- und Kulturverband sei, der Verantwortung für die Demokratie übernehme. „Und gerade weil der Börsenverein 1933 bewusst diesen doppelten Auftrag verraten hat, fühlen wir uns mehr denn je dazu verpflichtet, uns für unsere vielfältige, offene Gesellschaft, unsere Demokratie einzusetzen“, so Kraus vom Cleff. Auch er ermunterte zu „Einfach mal machen!“ und gab den Anwesenden ein Hegel-Zitat mit auf den Weg: „Die Wahrheit der Absicht ist nur die Tat selbst“. „Die Börsenvereinsmitarbeiter stehen in Berlin und Brüssel für unsere Sache ein, so etwas kann keine Buchhandlung alleine machen“, ergänzte IGUS-Sprecher Daniel Hagemann – „ich glaube, jetzt wird klar, warum es sinnvoll ist, Mitgliedsbeiträge zu zahlen.“

Jürgen Welte, CEO der Verlagsgruppe HarperCollins

Jürgen Welte, CEO der Verlagsgruppe HarperCollins

Verpasste Verkaufschancen

Höchst unterhaltsam deklinierte Jürgen Welte, CEO der Verlagsgruppe HarperCollins, das Leitmotiv „Einfach mal machen!“ anhand der noch jungen deutschen Firmengeschichte durch – die mit 2,1 Milliarden Dollar Umsatz zweitgrößte Verlagsgruppe der Welt hatte2013 in Deutschland eine Tochter gegründet. Der Marktführer bei den „Taschenheften“ (1.000 Romane in 400 Ausgaben im Jahr) war damals ob der Inhalte auf viele Vorbehalte bei Buchhändlern gestoßen: „Was sollen wir denn mit dem Trash?“, zitierte Welte einen oft geäußerten Satz. „Deshalb habe ich 2021 Ecco als Literaturverlag ins Leben gerufen, dazu 2023 Nagel + Kimche übernommen und Reverie als Romanceverlag gegründet.“ Ecco begann als kleines kuratiertes Programm (nur Autorinnen, junge Schriftstellerinnen, Hardcover mit einer anderen Coverästhetik im Reihenformat), das anfangs gut aufgenommen wurde, aber die die Aufmerksamkeit für die Titel ließ wieder nach – deshalb, einfach mal machen: Wir haben uns von ‚nur Hardcover‘ verabschiedet, ebenso von der Reihengestaltung und inhaltlich eher schweren Themen, und sind hin zu „Lesen nach Tiktok“ für junge Frauen am Beginn ihres Berufslebens.“

Verpasste Verkaufschancen konstatierte Welte nach einer Analyse im Kurzdurchlauf: Der Branchenumsatz stagniert, nur steigende Ladenpreise verhindern bisher einen Rückgang, aufgrund steigender Kosten machen mehr Verlage und Buchhandlungen aber immer weniger Gewinn. Erfolgreiche Titel würden aber gar nicht erst geordert, „Spekulatius“ zum Beispiel. „Die Titel laufen seit Jahren im Onlinehandel sehr gut, aber das stationäre Sortiment zögert, sie einzukaufen. Stolz und Vorurteil der Buchhändlerinnen auch gegen Julia Quinns historischen Romanen, die bei Netflix hohe Zuschauerzahlen generieren: Die Einstufung als vermeintlicher Trash verhindert Umsätze, bedauerte Welte.

IGUS-Tagungsteilnehmer im Bucerius Kunstforum

IGUS-Tagungsteilnehmer im Bucerius Kunstforum

Machen lassen

Veränderungen zulassen sei wichtig, hob Welte hervor. Das Mira-Taschenbuchprogramm etwa habe sich „nicht berauschend“ verkauft, gestand Welte, und die damals 29-jährige Lektorin Pascalina Murrone habe auf seine Frage, wo denn die Gründe dafür liegen könnten, ganz offen gesagt: „Kein Wunder, die Bücher sind ja auch scheiße.“ Worauf Welte entgegnete: Na dann solle sie doch einfach bessere machen. Woraufhin Murrone (heute Verlagsleiterin) mit jungen Kolleginnen „junge“ Titel zusammenstellte und das Label Reverie ins Leben rief. „Auch hier: einfach mal machen lassen und den Programmmacherinnen die Titel zutrauen“, erklärte Welte. Das Prinzip gelte ebenso für Buchhandlungen: Sollten die Romance-Titel im Laden nicht so laufen, „dann fragen Sie doch einmal die 16-jährige Tochter vom Nachbarn, was sie von der Romance-Titelauswahl im Laden hält. Und welche sie besser finden würde. Machen lassen.“

IGUS: Pausengespräche bei HarperCollins

IGUS: Pausengespräche bei HarperCollins

Gräfe und Unzer mit neuen Formaten und inhaltlichen Zugängen

Auch Gräfe und Unzer sei in seiner langjährigen Geschichte voller Beispiele für Innovationskraft. 1722 habe ein Buchpaket von Leipzig nach Königsberg 22 Tage gebraucht; die Kunden wollten es aber schneller – und Christoph Gottfried Eckart ist auf die Idee gekommen, ein Vorratslager aufzubauen. Bereits 1915 habe Gräfe und Unzer auf Barrierefreiheit gesetzt: „die Kunden nicht mehr nur hinter der Theke bedienen, sondern einen Raum geben, in dem sie selbst entdecken, blättern und sich setzen konnten.“1966 schien der Kochbuchmarkt gesättigt, aber Rezepte waren immer noch gefragt: „Gräfe und Unzer erfand Kochkarten als praktische Küchenhilfe, Und bot 1975 beste Rezepte mit Warenkunde und Küchentechnik und brillanten Fotos als Küchenratgeber an, die Reihe hat sich immer weiterentwickelt.“ Die Reihe basic cooking 1999 habe zu Lizenzen in 17 Ländern geführt.

 „Der Verlag hat immer wieder neue Impulse gesetzt und wir werden weitermachen.“ Das Erscheinungsbild des Verlags und der Verlagsmarken soll überarbeitet werden, auch die Gestaltung der Bücher: „Die Form der starken Fokussierung auf Reihen ist vorbei, das funktioniert nicht mehr, aber in den nächsten Monaten sollen neue Buchtypen, neue Formate mit neuen inhaltlichen Zugängen entwickelt werden.“ Im Sommer 2025 soll der Verlag mit 200 Mitarbeitern und 87 Millionen Euro Umsatz vom Münchner Sitz in der Grillparzerstraße 12 wenige Häuser weiter in die Hausnummer 8 in neue Räume ziehen. Die Auslagerung des Vertriebs an die Tochtergesellschaft Isar Sales Partner wird aufgelöst und der Vertrieb wieder in den Verlag integriert sowie neu aufgestellt.“ Das Team sei voller Ideen und Tatendrang. Jagdleben bei BLV werde mehr im Bereich E-Learning machen, Teubner zum Label für hochwertige Lifestyle-Themen. Auch Polyglott werde weiterentwickelt werden. Weltes abschließender Rat ans Auditorium: „Auch wenn zwischendurch was schiefgeht: Weitermachen!“ Der Warnung von Helmut Schmidt, wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen, hielt Welte entgegen: „Visionen bringen uns voran“.