Der Mythos der „Magnificent Seven“ beginnt zu bröckeln

2 min zu lesen 21 März 24

Noch immer wird sehr viel über die Dominanz der sogenannten „Magnificent Seven“ (Mag7) im globalen Aktienmarkt gesprochen. Dabei bleibt jedoch oft unerwähnt, dass die Wertentwicklung innerhalb der Mag7 seit Anfang des Jahres alles andere als gleichmäßig verlaufen ist. So verzeichnen mit Tesla, Apple und Alphabet drei der insgesamt sieben Titel sogar Verluste im laufenden Jahr. Zudem ist die Bandbreite innerhalb der Mag7 enorm und erstreckt sich von -29 % im Falle von Tesla bis +86 % bei NVIDIA (Stand: 12. März 2024). Die Mag7 als mehr oder weniger homogene Gruppe darzustellen, entspricht daher eindeutig nicht der Realität.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Abbildung 1: Wertentwicklung der „Magnificent Seven“ in US-Dollar (%)

Quelle: Refinitiv, 12. März 2024

Zudem wird oft der Eindruck erweckt, als hätten Investoren mit Aktien außerhalb der Mag7 kein Geld verdienen können. Auch das ist so nicht richtig. Zwar ist die Wertentwicklung einer durchschnittlichen Aktie außerhalb der Mag7 deutlich verhaltener ausgefallen, dennoch ist auch dort die Bandbreite sehr hoch. So befinden sich im laufenden Jahr mit NVIDIA und Meta lediglich zwei Titel aus den Mag7 unter den stärksten 100 Titeln des MSCI ACWI. Das Universum an guten Anlagechancen geht also weit über die Mag7 hinaus.

Künstliche Intelligenz (KI) treibt vor allem den Halbleitersektor

Unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass sich derzeit besonders viele Outperformer unter den technologielastigen Unternehmen befinden. Insbesondere der Halbleitersektor sticht hier hervor. Der Sektor profitiert als einer der ersten vom Thema KI und dem damit verbundenen weltweiten Investitionsbedarf in den Ausbau von Speicher- und Rechenkapazitäten. Denn die von KI-Systemen zu verarbeitenden Datenmengen steigen exponentiell an. Auch wenn hier zum Teil bereits beachtliche Kursgewinne erzielt wurden, gibt es aus unserer Sicht weiterhin selektive Chancen. 

Grüne Energie als antizyklische Gelegenheit?

Ein weiterer Megatrend – grüne Energie – scheint dagegen aktuell wenig Optimismus zu versprühen. Die Wertentwicklung ist seit geraumer Zeit enttäuschend, um es vorsichtig auszudrücken. Dies ändert unseres Erachtens jedoch nichts am langfristigen Investment-Case. Im Gegenteil, die Investitionen in grüne Energie und die damit verbundene Infrastruktur dürften in den kommenden Jahren weltweit deutlich ansteigen und damit Wachstumschancen für die darin involvierten Unternehmen eröffnen. Allerdings ist auch hier Selektivität gefragt, denn nicht alle Unternehmen werden sich durchsetzen. Die qualitativ hochwertigen Unternehmen mit echten Wettbewerbsvorteilen dürften jedoch aus unserer Sicht gestärkt aus der aktuellen Schwächephase hervorgehen. Trotz der bestehenden Unsicherheiten – z. B. im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen in den USA – könnten sich daher für geduldige Investoren mit starken Nerven durchaus interessante Anlagechancen ergeben.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Abbildung 2: Wertentwicklung in Euro (%)

Quelle: Morningstar, 12. März 2024. *MSCI ACWI/Semiconductor & Equipment. **S&P Global Clean Energy.

Der Wert der Vermögenswerte eines Fonds kann sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen kann, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben.

Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst werden.

von Ivan Domjanic: Märkte im Fokus

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