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Gesundheitssystem Krankenkassen rutschen in Verlustzone

Jahrelang haben sie Überschüsse erwirtschaftet, doch jetzt sind die gesetzlichen Krankenkassen offenbar ins Minus gerutscht. Zu Beginn des Jahres machten sie laut "FAZ" Verluste in dreistelliger Millionenhöhe.
Krankenhaus in Leipzig: Leichtes Minus fürs Gesamtjahr erwartet

Krankenhaus in Leipzig: Leichtes Minus fürs Gesamtjahr erwartet

Foto: Peter Endig/ picture alliance / dpa

Frankfurt - Die gesetzlichen Krankenkassen sind laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ") zum ersten Mal seit 2008 in die Verlustzone gerutscht. Demnach lief von Januar bis März ein Defizit im dreistelligen Millionenbereich auf.

Noch positiv schließen dem Bericht zufolge die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) ab. Mit 150 Millionen Euro beträgt ihr Überschuss jedoch nur noch ein Drittel des Vorjahresquartals. Die Ersatzkassen schließen mit einem Minus von 317 Millionen Euro ab. Auch bei den Innungskrankenkassen (IKK) sei ein Defizit in zweistelliger Millionenhöhe aufgelaufen. AOK, Ersatzkassen und IKK decken rund vier Fünftel des Marktes ab. Sie dürften insgesamt auf einen Fehlbetrag von rund 200 Millionen Euro kommen.

Zuletzt war das Gesundheitssystem 2008 mit einem Defizit von 700 Millionen Euro ins Jahr gestartet. Seither wurden zeitweise Überschüsse von mehr als einer Milliarde Euro erzielt, 2013 betrugen sie noch 850 Millionen Euro.

Dieses Jahr wird die gesetzliche Krankenversicherung nach Einschätzung des Verbandes der Ersatzkassen mit einem leichten Minus abschließen. Dennoch ist das Gesundheitssystem insgesamt finanziell noch gut ausgestattet: Die Rücklagen der Krankenkassen betragen mehr als 16 Milliarden Euro, die des Gesundheitsfonds mehr als 13 Milliarden Euro.

dab