Test Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1

Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1

Wir hatten im Umfeld der NAB Gelegenheit zu ersten ProRes RAW Aufnahmen. Wie gestaltet sich der Workflow? Welche Controls bietet FCPX? Wie performant läuft ProRes RAW auf Laptops? Im Folgenden unsere ersten Eindrücke vom Handling und der Verarbeitung von ProRes RAW.

// 15:00 Mo, 16. Apr 2018von

Wir hatten im Umfeld der NAB Gelegenheit zu ersten ProRes RAW Aufnahmen. Wie gestaltet sich der Workflow? Welche Controls bietet FCPX? Wie performant läuft ProRes RAW auf Laptops? Im Folgenden unsere ersten Eindrücke vom Handling und der Verarbeitung von ProRes RAW.



Vorneweg ein Paar kurze Aufnahmen mit ProRes RAW, die wir im Umfeld der NAB haben machen können:




Unser Setup bestand aus der Panasonic AU-EVA1 inkl. dem aktuellen RAW Firmware-Update, dem Atomos Shogun Inferno inkl. Angelbird SSD ebenfalls mit dem aktuellen ProRes RAW Firmware Update ausgestattet (das derzeit bis zu 4K ProRes RAW in 60p aufnimmt - bereits angekündigt ist auch 5.7K RAW Recording) sowie FCPX in der Version 10.4.1.




§EVA!AtomosShogunNAB§

Erster ProRes-RAW Shoot im Umfeld der NAB




Geschnitten und farbkorrigiert wurde auf dem Redaktions MacBook Pro 2016 mit 4-Core 2,7 GHz Intel Core i7, 16GB RAM, Radeon Pro 460 mit 4GB und 1TB SSD.



Kurz vorweg: Wie bereits gesagt handelt es sich hierbei um ein aller erstes Hands-On, bei dem wir unsere ersten Eindrücke von der Aufnahme und vom Handling von ProRes RAW wiedergeben. Ausführlichere Tests folgen bald.







Panasonic EVA1 und Atomos Shogun Inferno / ProRes RAW Aufnahme

Die ProRes RAW Aufnahme unterscheidet sich bei der Aufnahme nicht von der ProRes Aufnahme. Wie bei den etablierten ProRes Flavors kann auch bei ProRes RAW im Atomos Menü zwischen ProRes RAW und ProRes RAW HQ unterschieden werden. Also zwischen zwei Kompressionsgraden, wobei die max. Datenrate von ProRes RAW HQ jener von ProRes 444 und ProRes RAW jener von ProRes 422HQ entspricht.


Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1 : ProResRAWAtomosShogun

Sobald der RAW-Output bei der Panasonic EVA1 via 6G SDI aktiviert war, erkannte der Atomos Shogun Inferno das 4K 60p RAW Signal korrekt.



Wir haben bei unserem kurzen Hands-On Aufnahmen ausschließlich mit dem höherwertigeren ProRes RAW HQ aufgenommen. Während der ProRes RAW HQ Aufnahme hatten wir keine Dropped Frames auf dem Inferno. Unser bandbreiten-intensivstes Aufnahmematerial lag bei 4K ProRes RAW HQ 60p. Allerdings hatten wir mit den Atomos Angelbird SSDs auch recht potente SSDs im Atomos Shogun Inferno. Mit zertifizierten Datenraten bis max. 550 MB/s lagen die Angelbirds locker bei der doppelten Datenraten unseres ProRes RAW HQ Materials.



Belichtet haben wir an einem klaren Tag mit Sonne/Wolken-Mix recht konservativ mit guten 2 Blenden unterhalb des Waveform-Clippings. Bei dem sehr hellen Umgebungslicht hat der 1.500 Nits Monitor des Shogun Inferno gut funktioniert. Als Monitoring-Tool kam ausschließlich das Display des Infernos zum Einsatz.





Panasonic EVA1 ProRes RAW in FCPX 10.4.1

Besonders gespannt waren wir auf die Performance des neuen ProRes RAW Materials auf unserem Laptop und tatsächlich konnten wir das 4K 60p ProRes RAW Material auch ohne dropped Frames von der internen SSD auf unserer 24p Timeline abspielen – und dies in voller 4K Cine-Auflösung – also im Menü „Darstellung“ bei Aktivierung von „Bessere Qualität“. Das ist ziemlich beeindruckend.



Zum Vergleich: Für Canon Cinema RAW Light ebenfalls in 4K Cine Auflösung in 60p mussten wir die Auflösung in FCP X 10.4.1 im gleichen Projekt spürbar reduzieren („Darstellung / Höhere Leistung“). Gleiches gilt für REDCODE RAW Material, das wir ebenfalls mal kurz zum Vergleich in das FCPX Projekt geladen haben: Bei 4K Cine Auflösung in 24p und 8:1 Kompression müssen wir ebenfalls die Auflösung reduzieren, um keine Dropped Frames zu erhalten.


Panasonic EVA1, Atomos Shogun Inferno, 4KC 60p, ProRes RAW, farbkorrigiert
Panasonic EVA1, Atomos Shogun Inferno, 4KC 60p, ProRes RAW, farbkorrigiert

Wie man bei unserem Testmaterial sehen kann, funktionierte auch die Verarbeitung auf einer 24p Timeline als Slowmotion-Sequenz. Hierbei geht man genauso vor, wie bei 60p Material gewohnt: 24p Timeline anlegen, das 60P ProRes RAW Material auf die Timeline ziehen und via Klick auf den „Retime“ Button „Automatisches Tempo“ auswählen.



FCPX 10.4.1 erkennt beim Import des ProRes RAW Materials automatisch, von welcher Kamera das RAW-Material stammt und legt defaultmässig sowohl die entsprechende RAW-LOG Konversion als auch die entsprechende LUT an.


Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1 : LOGLUT

Da in unserem Fall mit der Panasonic EVA1 aufgenommen wurde also die RAW-Konversion nach V-LOG und die entsprechende Panasonic V-LOG LUT.



Wer in HDR Farbräumen arbeitet oder monitored, sollte daran denken, das Farbprocessing von FCPX auch entsprechend umzustellen. Dies geschieht via Klick auf den „Ändern“-Button der jeweiligen Library, wo dann zwischen „Standard“ und „Breiter Gamut /HDR“ ausgewählt werden kann.


Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1 : HDRFCPX



Projektbezogen stehen bei der HDR-Auswahl dann neben REC 709 auch REC 2020, REC 2020 PQ sowie REC 2020 HLG zur Verfügung.



Mit den neuen Farbkorrekturtools von FCPX 10.4 kann man sich in bis Dato nicht gekanntem Umfang bei der Farbkorrektur austoben und dies umso mehr beim vorliegenden ProRes RAW Material, was sich in der Farbkorrektur auch tatsächlich wie „echtes RAW“ anfühlt. Sowohl von der Dynamik her als auch von der Flexibilität und von Umfang her, mit dem sich das Material nach persönlichem Wunsch „verbiegen“ lässt.



So einfach und auch willkommen der RAW/LOG/LUT Workflow in FCPX ist. Eines haben wir dann doch noch vermisst.



Und zwar den Zugriff auf die entsprechenden RAW-Metadaten. Und hier insbesondere den Weissabgleich und die ISOs. Hier würden wir uns zumindest den bsp. von REDRAW bekannten Minimal-Zugriff wünschen:


Erster Apple ProRes RAW Shoot: Panasonic EVA1, Shogun Inferno und Final Cut Pro X 10.4.1 : REDRAWMETA




Fazit

Unser vorläufiges Fazit zu Apples neuem ProRes RAW:



ProRes RAW verhält sich vom Recording und Import her weitestgehend wie bekanntes ProRes. Zumindest auf Macs arbeitet ProRes RAW derzeit performanter als andere komprimierte RAW-Formate wie etwa Canon Cinema RAW Light oder Redcode RAW. Die Performance ist ziemlich beeindruckend. Die Erkennung der Kamera sowie das automatische Anlegen von LOG und LUT-Profilen funktionierte zuimdest im Verbund mit der Panasonic EVA1 problemlos.



Das Metadatenhandling hat allerdings noch Raum für Verbeserungen (ISO, Weißabgleich, etc.). Willkommen wäre auch eine Abspieloption von ProRes RAW in QuickTime. Im Hinterkopf sollte man hierbei behalten, dass derzeit ausschließlich auf Macs unter FCPX 10.4.1 ProRes RAW verarbeitet werden kann.


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