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Grenzwerte mehrfach überschritten Feinstaub-Alarm in Großstädten

Bremen. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor der Feinstaubbelastung in deutschen Städten. Schon jetzt sei der zulässige Grenzwert fast erreicht, zeigen aktuelle Messdaten des Amtes. In Bremen liegt aber noch alles im gesetzlichen Rahmen.
16.04.2014, 00:00 Uhr
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Feinstaub-Alarm in Großstädten
Von Stefan Lakeband

Bremen. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor der Feinstaubbelastung in deutschen Städten. Schon jetzt sei der zulässige Grenzwert fast erreicht, zeigen aktuelle Messdaten des Amtes. In Bremen liegt aber noch alles im gesetzlichen Rahmen.

In mehreren deutschen Städten ist die Luft stark mit Feinstaub belastet. Das belegen Daten des Bundesumweltamtes (UBA). In Berlin, Frankfurt (Oder) oder Leipzig wurde bereits jetzt mindestens 30 Mal der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm überschritten. Die EU erlaubt maximal 35 Überschreitungen jährlich.

Die insgesamt zehn Messstationen in Bremen und Bremerhaven zeigen, dass hier die Lage noch etwas entspannter ist. Die Station „Am Dobben“ meldet mit 22 Überschreitungen in diesem Jahr den höchsten Wert in der Hansestadt. „In Norddeutschland haben wir es auch etwas leichter“, erklärt Brigitte Köhnlein, Sprecherin beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. Hier gebe es viel Wind und freie Flächen. Wie sich die Belastung mit den gesundheitsschädlichen Partikeln in diesem Jahr entwickelt, könne man noch nicht sagen – bis auf einen Ausreißer sei die Feinstaubbelastung in Bremen aber in den vergangenen Jahren immer zurückgegangen. „Trotzdem ist die Umweltzone in Bremen sehr wichtig und notwendig“, sagt Köhnlein.

Auch in Niedersachsen ist vergleichsweise wenig Feinstaub in der Luft. Osnabrück meldete mit 19 Überschreitungen die höchste Zahl, gefolgt von Göttingen und Oldenburg, wo der Grenzwert jeweils 18 Mal überschritten wurde, sowie Hannover mit 16 Überschreitungen. Auf die Einführung der Umweltzone in der Landeshauptstadt und Osnabrück sei dieser Erfolg aber nicht zurückzuführen, erklärt Inka Burow, Sprecherin im niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz. „Die Umweltzonen in Niedersachsen sind nicht wegen der Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte eingerichtet worden, sondern zur Minderung der Stickstoffdioxidbelastung.“ Die Feinstaubbelastung sei in Hannover schon seit 2006 und in Osnabrück seit 2007 nicht mehr über dem erlaubten Jahreswert gewesen, auch der Wert für Stickstoffdioxid sei rückläufig.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sieht nicht nur den Straßenverkehr als Verursacher von Feinstaub, sondern auch Schiffe. Er kritisierte den Hamburger SPD-Senat. „Er muss mehr gegen die Feinstaubemissionen im Hamburger Hafen unternehmen“, sagte NABU-Experte Malte Siegert. Der Hafen sei für etwa ein Fünftel der gesamten Feinstaubbelastung in Hamburg verantwortlich.

Als „ernstes Problem“ bezeichnet man auch beim Bremer Umweltsenator die Dieselmotoren der Schiffe. Man könne aber nur wenig dagegen unternehmen, so Köhnlein. „Als Bundesland können wir das nicht anpacken, da die Schiffe auf Bundeswasserstraßen unterwegs sind.“ Stattdessen wolle man Schadstoffemissionen von Baumaschinen begrenzen.

Wie Feinstaub entsteht

Öfen, Motoren, Landwirtschaft, Industrie – Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt. In Ballungsgebieten ist die Quelle der winzigen, in der Luft schwebenden und gesundheitsschädlichen Teilchen vor allem der Straßenverkehr. Zu den Feinstaubpartikeln, die Motoren produzieren, kommen der Abrieb von Bremsen und Reifen sowie der von der Straßenoberfläche aufgewirbelte Staub. Es gibt aber auch natürliche Quellen: Dazu gehören Emissionen aus Vulkanen und Meeren, Waldbrände und die Bodenerosion.

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