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Grande Nation im Regulierungswahn: Spinnen die Gallier? Frankreichs Regierung verbietet Dienstmails nach 18 Uhr
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FRANCE-WEATHER-SPRING
AFP Vor der Kirche Sacre-Coeur im Pariser Viertel Montmartre genießen Touristen und Einheimische das schöne Wetter

Verordnungswut in Frankreich: Während Millionen Europäer ihre Feierabende dem Arbeitgeber opfern, gibt die französische Regierung ihren Arbeitnehmern die 35-Stunden-Woche zurück - und verbietet einfach dienstliche E-Mails, Nachrichten und Anrufe nach 18 Uhr.

Französische Arbeitnehmer müssen in Zukunft ihr Diensthandy um 18 Uhr abschalten. Eine neue Verordnung erlaubt keine dienstlichen Anrufe, Mails oder Nachrichten mehr nach Feierabend oder vor neun Uhr morgens.

Nach zähem Ringen haben sich die Gewerkschaften durchgesetzt. Sie wollen die 35-Stunden-Woche sichern, die sie Ende der 1990er Jahre in zähem Arbeitkampf durchgeboxt hatten. Eine Errungenschaft, die durch die ausufernde Nutzung von Dienstgeräten nach Feierabend mehr und mehr zersetzt wurde. “Diese Vereinbarung bringt neue Rechte”, zitiert die französische Tageszeitung "Les Echos" Gewerkschaftschef Yvan Béraud von der CFDT.

Email-Verbot auch für Facebook- und Google-Mitarbeiter

Die Regelung gilt für eine Million Beschäftigte im Technologie- und Beratungsbereich - auch die Angestellten der französischen Ableger von Google und Facebook oder international agierende Beratungsfirmen wie Deloitte und PricewaterhouseCoopers. Allerdings lässt die Verordnung laut Les Echos ein Hintertürchen offen. Sie gilt nicht für die Unternehmen generell, sondern nur für bestimmte Gehaltsklassen.

VIDEO: Betroffene von E-Mail-Datenklau werden nun informiert

Gericht: Arbeitsschutz zu lax

Vor einem Jahr hatte der oberste französische Gerichtshof die bestehende Regeln zum Arbeitsschutz gekippt: Die Kontrolle der Arbeitszeit sei nicht ausreichend. Dabei sind die Arbeitszeiten in Frankreich so strikt geregelt, wie in kaum einem anderen Land weltweit. Generell sind elf Stunden Ruhezeit am Stück und eine 35-Stunden-Woche vorgeschrieben. Die neue Regelung sieht vor, dass Arbeitnehmer ihre Telefone und Laptops ruhen lassen sollen, wenn Sie Feierabend machen und dass gleichzeitig die Arbeitgeber und Chefs aufhören, noch nach 18 Uhr Mails und Nachrichten zu schicken.

Es ist ein weiterer Linksruck für die Franzosen, deren Regierung immer lauter linke Ideen propagiert. Ministerpräsident Francois Hollande steht seit den desaströsen Kommunalwahlen unter hohem Druck. Erst vor wenigen Tagen hat Hollande Steuergeschenke versprochen, obwohl seine Kassen leer sind. Außerdem machte er den bisherigen Industrieminister Arnaud Montebourg zum Wirtschaftsminister. Montebourg liebäugelt offen mit dem Sozialismus und droht mit der Verstaatlichung von privaten Unternehmen, zuletzt dem Stahlwerk in Florange.

Video: Tanzender Chef antwortet auf Kündigungsvideo

pli
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