Java-Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA wird Open Source

JetBrains, der Hersteller der populären Java-IDE IntelliJ IDEA, wird mit der zukünftigen Version 9 zwei Varianten anbieten, eine quelloffene Community Edition und die mit der heutigen Version vergleichbare kommerzielle Ultimate Edition.

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Von
  • Alexander Neumann

Die tschechische Softwareschmiede JetBrains hat angekündigt, die populäre Java-Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA ab der kommenden Version 9.0 als Open-Source-Software anzubieten. Damit wäre der Quellcode für die in unterschiedlichen Umfragen nach Eclipse und NetBeans populärste IDE schließlich auch quelloffen und kostenlos verfügbar. IntelliJ IDEA soll in zwei Versionen angeboten werden: zum einen als eine Community Edition, die kostenlos und Open Source sein wird, zum anderen als sogenannten Ultimate Edition, die mit der heutigen IDE-Variante vergleichbar sein soll.

Die für die Community Edition gewählte Lizenz ist die Apache 2.0 Licence, die auch schon bei einigen anderen Open-Source-Projekten JetBrains' zum Einsatz kommt . Die freie Version gibt es für Windows, Mac OS X und Linux; sie enthält unterschiedliche Refactoring-, Code-Inspektions-/Hilfe- sowie Debugging-Funktionen, die IDEA-Entwicklern vertraut sein dürften. Weiterhin soll die Community Edition das Testen mit TestNG und JUnit, die Versionskontrollsysteme CVS, Subversion und Git sowie die Build-Werkzeuge Maven und Ant unterstützen. Von der Community Edition gibt es von dem heutigen Tag an eine Preview als Download. Um eine zukünftige Community einzubinden, hat der Hersteller eine Open-Source-Seite eingerichtet.

Die Ultimate Edition unterstützt zusätzlich unterschiedliche Web-Frameworks, mehr Programmiersprachen und enthält mehr Deployment-Funktionen als das freie Pendant. JetBrains liefert auf seiner Website einen Vergleich, der die Unterschiede zwischen kostenloser und Ultimate Edition listet. Für die kommerzielle Variante muss man knapp 500 Euro zahlen. Die sogenannte Personal Licence kostet etwas über 200 Euro. Das Upgrade von der aktuellen 8er-Version ist kostenlos.

Die freien Java-Programmierumgebungen NetBeans und vor allem Eclipse hatten und haben seit etwas über fünf Jahren für deutliche Veränderungen am Java-IDE-Markt gesorgt. Entweder wurden einstmals populäre Entwicklungsumgebungen in dieser Zeit eingestellt, auf einmal kostenlos angeboten oder quelloffen an die Java-Community übergeben. Zu nennen wären etwa JBuilder, OptimalJ oder JDeveloper. Als letztes kommerziell angebotenes Flaggschiff schien sich nur IntelliJ IDEA zu halten, das eine ungefähre Marktverbreitung von rund 10 Prozent für sich verbuchen kann.

(ane)