Kindesmissbrauch

Anlaufstelle für Ärzte bei Verdachtsfällen

Neue Einrichtung in Nordrhein-Westfalen unterstützt in Fragen der Diagnostik und Befundsicherung.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Bei Verdacht auf Missbrauch, Vernachlässigung oder Misshandlung von Kindern haben Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein-Westfalen ab Mai eine neue Anlaufstelle: das Kompetenzzentrum für Kinderschutz im Gesundheitswesen.

Die neue Einrichtung soll alle Akteure im Gesundheitswesen bei Verdachtsfällen in Fragen der Diagnostik, der Sicherung von Befunden sowie der Handlungs- und Rechtssicherheit unterstützen. Hauptstandort des Kompetenzzentrums ist das Institut für Rechtsmedizin an der Uniklinik Köln, das mit der Abteilung für Kinderschutz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln kooperiert.

„Die vorhandene rechts- und kindermedizinische Expertise an beiden Standorten sowie die bereits bestehenden und auszubauenden Kooperationen mit Kinderkliniken, Gesundheitsämtern sowie den unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen im ambulanten Bereich bilden die besten Voraussetzungen für den Erfolg des Zentrums“, sagte die künftige Leiterin des Zentrums, Dr. Sibylle Banaschak.

Für die kommenden drei Jahre stellt die Landesregierung für den Aufbau des Zentrums zwei Millionen Euro zur Verfügung. „Auch im Gesundheitswesen brauchen wir die richtigen Strukturen, damit Kindern und Jugendlichen in Notsituationen wirksam geholfen werden kann“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Laut der polizeilichen Kriminalstatistik sind 2017 in NRW 2872 Kinder und 6365 Jugendliche Opfer einer Gewalttat geworden. (iss)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen