Flughafen Berlin Brandenburg BER könnte über fünf Milliarden kosten

Berlin · Aufsichtsratsmitglied Bretschneider bestätigt die Befürchtungen des Steuerzahlerbundes aus der vorigen Woche.

Nach dem Steuerzahlerbund geht offenbar nun auch der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens BER davon aus, dass der zuletzt gesetzte Kostenrahmen von 4,3 Milliarden Euro nicht mehr zu halten ist. BER-Aufsichtsratsmitglied Rainer Bretschneider schloss nach ZDF-Angaben vom Sonntag nicht aus, dass die Fünf-Milliarden-Euro-Marke überschritten wird: "Es wird teurer als ursprünglich geplant. Ob die fünf Milliarden real sind oder nicht, das vermag ich nicht zu sagen. Das bedauere ich sehr", sagte Bretschneider in einem Interview der ZDF-Sendung "WISO". Der Steuerzahlerbund hatte vergangene Woche die Fünf-Milliarden-Euro-Grenze ins Spiel gebracht. Der Verein führt das Projekt in seinem neuen Schwarzbuch als Beispiel für Kostenexplosionen und Verschwendung an.

Bretschneider sagte , der Schallschutz könnte sogar doppelt so teuer werden wie zuletzt veranschlagt. Statt 305 Millionen Euro zusätzlich geht es bei der Umsetzung einer sehr strengen Lärmschutzvorgabe nun um die doppelte Summe: "700 Millionen für den Schallschutz würde ich nicht ausschließen", so das Aufsichtsratsmitglied des Flughafens.

Zur Frage, ob sich der neue Aiport in der Hauptstadt angesichts der finanziellen Belastungen künftig überhaupt selbst tragen könne, zeigt sich Bretschneider optimistisch: "Im Moment gehe ich davon aus, dass sich das tragen wird, allerdings nicht so früh wie gedacht." Schwierigkeiten hätten auch schon andere bei einem großen Flughafenbau gehabt. Den Flughafen München habe man schon "Chaosflughafen" genannt, weil er seine Kosten verdreifacht habe. "Das heißt nicht, dass wir entschuldigen, was hier passiert ist", unterstrich Bretschneider.

(dpa)
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