US-Außenminister Rex Tillerson hat sich bestürzt über den Tod eines amerikanischen OSZE-Mitarbeiters in der Ukraine geäußert. Der Vorfall verdeutliche, dass alle Seiten – speziell die von Russland unterstützen Separatisten – ihre Zusagen vom Minsker Abkommen sofort erfüllen müssten, hieß es in einer Mitteilung.

Bei einer Minenexplosion in der Ostukraine war das Mitglied der Beobachtergruppe getötet worden. Zwei weitere Mitglieder wurden verletzt, wie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mitteilte.

Die USA forderten Russland auf, seinen Einfluss auf die Separatisten zu nutzen, um in der Region einen ersten Schritt zum Frieden zu ermöglichen. Es müsse garantiert werden, dass sich die Sicherheitslage in der Ostukraine sichtlich verbessere. 

Tillerson telefonierte auch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Nach Angaben eines Sprechers sagte Tillerson, die Regierung in Washington sei zwar an verbesserten Beziehungen zu Russland interessiert, doch sei die Rolle des Landes im Ostukraine-Konflikt ein Hindernis.

Tillerson bekräftigte seine Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine. Die Sanktionen blieben so lange in Kraft, bis Russland die annektierte Krim-Halbinsel an die Ukraine zurückgegeben und seine Zusagen im Rahmen des Friedensabkommens von Minsk eingehalten habe, fügte der US-Minister hinzu. Zugleich forderte er die Behörden in Kiew auf, ihren Reformprozess ebenso wie den Kampf gegen Korruption fortzusetzen.

Auf eine Mine gefahren

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte ebenfalls die schnelle Aufklärung des Todes des OSZE-Beobachters. Sie verlangte wie Tillerson, dass beide Konfliktparteien den seit Langem verabredeten Waffenstillstand vollständig einhalten.

Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz, der gegenwärtig den rotierenden Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa innehat, forderte eine Untersuchung des Zwischenfalls. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Kurz.

Das Fahrzeug des OSZE-Teams war in der Region Luhansk auf eine Mine gefahren und wurde völlig zerstört. Das von den Separatisten ernannte Sicherheitsministerium teilte mit, die Mine sei von ukrainischen Truppen gelegt worden. In dem Konflikt starben in den vergangenen drei Jahren mehr als 9.900 Menschen.