Wer haftet? :
Die Kartellbrüder von Daimler

Von Georg Meck
Lesezeit: 2 Min.
Dieter Zetsche, Daimler-Chef
Der Konzern muss eine Milliarde Buße zahlen, weil er mit anderen die Preise für Lastwagen abgesprochen hat. Da fragt sich so mancher: Wer war im fraglichen Zeitraum eigentlich für die Nutzfahrzeuge zuständig?

Haften Manager, wenn sie als Kartellbrüder enttarnt werden und ihr Konzern deswegen hart bestraft wird? Daimler liefert mit einem Milliarden-Bußgeld gerade eine spannende Fallstudie zu der Frage. Fünf Truck-Hersteller sind aufgeflogen, weil sie ihre Preise über 14 Jahre hinweg abgesprochen und so die Kunden betrogen haben. 2,9 Milliarden Euro Bußgeld hat die EU-Kommission dafür insgesamt verhängt. Die höchste Strafe bezieht Daimler, die Beweise waren eindeutig. Von 1997 bis 2011 waren die Kartellbrüder am Werk (MAN, Volvo, Iveco, DAF), nicht irgendwo auf Ebene der Sachbearbeiter, sondern an der Spitze: „Zwischen 1997 und 2004 verliefen die Absprachen unter den Mitgliedern der höchsten Führungsebene“, schreibt Brüssel. Die Topmanager hätten den Betrug am Rande von Handelsmessen oder anderen Branchentreffs organisiert.

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