Dirk Maxeiner / 30.07.2016 / 20:44 / 4 / Seite ausdrucken

Boris Johnson und die deutsche Provinz: Parlez-vous français, Monsieur Mützenich?

Ach, und übrigens, der als „Clown“ verschrieene Boris Johnson hat gerade seine erste außenpolitische Rede auf französisch gehalten... . Und zwar beim Besuch seines französischen Counterparts Jean-Marc Ayrault  in Paris. Do you hear me, Mr. Steinmeier..? Mit dessen Sprach-Kompetenz hat sich die Achse des Guten ja schon öfter beschäftigt, unter anderem hier. Die überhebliche deutsche Reaktion auf die Ernennung des britischen Außenministers kann man ganz gut mit dieser Spon-Überschrift zusammenfassen: Berliner Reaktionen auf Boris Johnson: "Demnächst wird Dracula Gesundheitsminister".

Das bezog sich auf eine Aussage des SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich: "Mich würde es nicht wundern, wenn man in Großbritannien demnächst Dracula zum Gesundheitsminister macht". Der Werdegang vom Mützenich, dem Rolf aus Kölle, sei hier kurz dokumentiert:

Beruflicher Werdegang:

  • 1978: Abitur
  • 1979: Studium der Politikwissenschaft, Geschichte, Wirtschaftswissenschaft
  • 1990: Diplom
  • 1991: Promotion
  • 1979: Mitarbeiter des Bundestags- und Europaabgeordneten Rudi Adams
  • 1980: Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Konrad Gilges
  • 1991: Referent im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS)
  • 1993: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPD-Landtagsfraktion
  • 1998: Leiter des Referats Grundsatzfragen der Landessozialpolitik im MAGS
  • 1998: Leiter des Referats Politische Planung im Ministerium Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung
    Mitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft
    Mitglied des Arbeitskreises für das ausländische Kind e.V.
    Mitglied der Sozialistischen Jugend Deutschland - Die Falken
    Mitglied des Förderkreises des Archivs der Arbeiterjugendbewegung
    Mitglied Kindernöte e.V.Westfalen
  • von Juni 2001 bis Oktober 2002: Leiter des Büros des Präsidenten des nordrhein-westfälischen Landtags
  • seit Oktober 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages

Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass Überheblichkeit gleich neben der Beschränktheit wohnt.  Nichts gegen diese Vita, nicht jeder wird als Spross eines großbürgerlichen Hauses geboren. Und nicht jedem ist vergönnt, zwischendurch mal einer normalen Arbeit nachzugehen. Das ist überhaupt nicht der Punkt. Aber wenn man solche arroganten Sprüche tut, dann verdient man es, an seiner Vita gemessen zu werden. Und dann muss man den Hinweis ertragen, dass andernorts einfach Weltläufigkeit herrscht, während man sich selbst den Hintern in Parteigremien platt gesessen hat.

Mit Dank an Goswin de Mesekenwerke ,der auf der Fasebook-Seite von Achgut.com dieses Boris Johnson Video gepostet hat.

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Leserpost

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Michael Dresner / 31.07.2016

Ziemlich gemein von Boris! Herr Steinmeier, es wird höchste Zeit, sich einen Hauslehrer zu besorgen!

Rainer Brandl / 31.07.2016

Zu spät! Schon am 29. Juni konnte man auf Science Files nachlesen, was Boris Johnsen für eine Ausbildung genossen hat. Allerdings wohnen die Autoren von Science Files in Wales. Ich weiß nicht genau, ob zitiert werden darf, ich tu es trotzdem. (Boris Johnson ist übrigens ein, wie es im Vereinigten Königreich heißt: „Oxford educated“ Historiker, der seine schulische Laufbahn in Eton abgeschlossen hat. Von dem Maß an Bildung, das Johnson besitzt, können Vladimir Balzer und Axel Rahmlow vom Deutschlandfunk nur träumen. Denn müssten sie nicht von Bildung träumen, sie hätten es nicht nötig, Fehlschlüsse ad hominem zu benutzen, um Personen zu diskreditieren, die ihnen nicht gefallen. Das machen nur Dumme.) Grüße von Rainer Brandl

Danny Wilde / 31.07.2016

Na ja, er ist eingenordet worden, nicht? “Der IS repräsentiert nicht den Islam” ist eine Platitüde, die auch im schönsten Französisch nicht besser klingt.

Hans Merx / 31.07.2016

kurz und knapp - aber um so richtiger

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