Ankündigung Apple will verraten, was es über künstliche Intelligenz weiß
Apple will seine Forschungsergebnisse zum Thema künstliche Intelligenz (KI) künftig veröffentlichen. Das hat Apples KI-Chef Russ Salakhutdinov auf einer Konferenz in Barcelona angekündigt, berichten mehrere Teilnehmer auf Twitter.
Apple gilt traditionell als verschwiegenes Unternehmen, das bis zur Markteinführung kaum etwas über seine neuen Produkte verrät und die Öffentlichkeit auch nicht daran teilhaben lässt, woran seine Forscher arbeiten. "Die vergangenen zwei Jahrzehnte haben die Mitarbeiter von Apple nicht viel erzählt über die weitreichende Forschung, die innerhalb der Firma passiert", bemerkt die US-"Wired".
Apple will start publishing, according to @rsalakhu at #nips2016 pic.twitter.com/I0ndKKc2vB
— hardmaru (@hardmaru) December 6, 2016
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Mit dieser Tradition will Salakhutdinov, der auch als Professor an der Carnegie-Mellon-Universität tätig ist, offenbar brechen und auf einen stärkeren Austausch mit anderen Wissenschaftlern setzen. Die könnten sich bald ein besseres Bild über Apples Erkenntnisse machen. Dass Apple Firmengeheimnisse preisgibt oder einen Wettbewerbsvorteil zugunsten von mehr Transparenz gefährdet, darf man trotz der Ankündigung für höchst unwahrscheinlich halten.
Apples Konkurrenz arbeitet schon zusammen - und veröffentlicht
Uneigennützig ist Salakhutdinovs Ankündigung ohnehin nicht. Apple wird es künftig kaum gelingen , die klügsten Köpfe der KI-Forschung anzuheuern, wenn ihre Erkenntnisse hinter den Firmenmauern zu verschwinden drohen. Google und Facebook erlauben es ihren Mitarbeitern beispielsweise, in wissenschaftlichen Zeitschriften und auf Blogs zu publizieren. Seine Forschung öffentlich zu machen, sei "nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Anforderung", betonte Facebooks KI-Chef Yann LeCun unlängst .
Das Thema KI beschäftigt auch weitere von Apples Konkurrenten: Amazon setzt auf die digitale Assistentin Alexa, die mit Nutzern spricht. Die Google-Tochter DeepMind fiel dieses Jahr durch einen digitalen Go-Spieler auf, der als erste Maschine einen Menschen in dem asiatischen Brettspiel schlagen konnte.
Die Tech-Branche arbeitet an Forschungsstandards
Erst im September hatten Google, Facebook, Amazon, IBM und Microsoft sich zudem in einer Allianz für KI zusammengeschlossen. Die Partnerschaft solle ein breiteres öffentliches Verständnis für die KI-Technologie vorantreiben und Standards für die künftige Forschung setzen, hieß es damals. Man wolle "Forschung betreiben, Erfolgsmodelle empfehlen und Forschungsberichte unter offenen Lizenzen veröffentlichen".
Apple ist bislang nicht Teil dieser KI-Partnerschaft der großen Tech-Unternehmen, obwohl die Firma wohl angefragt wurde. Doch offenbar glaubt man auch bei Apple: Zusammenarbeit und Transparenz lohnt sich, zumindest in Sachen KI.