Beweglichkeit für die BWS
Mobilisation der Brustwirbelsäule

Die Rotation des Oberkörpers ist eine bedeutende Bewegung im Alltag und beim Laufen. Im Training wird sie häufig vergessen.
Mobilisation der Brustwirbelsäule
Foto: Henning Heide

Wofür ist die Rotation der Brustwirbelsäule wichtig?

Rotation bedeutet Drehung. Für Läufer ist es wichtig, sowohl die Bewegung des Oberkörpers zu erhalten als auch die Fähigkeit des Rumpfes zu trainieren, Drehbewegungen entgegenzuwirken. Deshalb ist die Rumpfstabilität beim Laufen so wichtig. Denn dabei wirkt der Oberkörper als Energieüberträger zwischen Armen und Beinen – und je mehr sich der Oberkörper beim Laufen hin und her bewegt, desto mehr Energie geht bei jedem Schritt verloren.

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Im Alltag ist es genau andersherum: Da brauchen Sie vor allem die Rotation des Oberkörpers, ohne das Mitbewegen der Beine. Sie wollen sich mal kurz umschauen, um die Straße zu überqueren oder im Wettkampf den Verfolger im Blick behalten: Rotation bei gleichbleibender Laufbewegung der Beine.

Da es zu Beginn schwierig ist, die Rotation des Oberkörpers bei gleichzeitigem Bewegen der Beine zu üben, ist die Mobilisation der Brustwirbelsäule eine gute Rotationsübung für Läufer. Diese Läuferübung mobilisiert die Bauch-, Rücken- und Brustmuskulatur. Außerdem schafft die Mobilisation der Brustwirbelsäule Abhilfe bei Muskelverspannungen im Nackenbereich oder in der Lendenwirbelsäule. Die Mobilisation der Brustwirbelsäule eignet sich als Übung zum Aufwärmen, aber auch als eigenständige Übung in einem Kräftigungsprogramm.

Henning Heide
Die Rotation der Brustwirbelsäule mobilisiert die Bauch-, Rücken- und Brustmuskulatur und löst Verspannungen im Nacken oder in der Lendenwirbelsäule.

Mobilisation der Brustwirbelsäule – die Ausgangsstellung

Gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Die Hände befinden sich unter den Schultergelenken, die Knie unter den Hüftgelenken. Im Kniegelenk bilden Sie einen rechten Winkel und die Fußspitzen stellen Sie hüftbreit voneinander entfernt auf. Die Fingerspitzen zeigen nach vorne. Lassen Sie die Ellenbogen minimal angebeugt, um die Sehnen und Bänder nicht unnötig zu belasten. Ziehen Sie die Schulterblätter zusammen, als würden Sie etwas dazwischen einklemmen. Ihr Kopf befindet sich in Verlängerung der Wirbelsäule. Spannen Sie den Bauch an und halten Sie den Rücken gerade.

Heben Sie beim Ausatmen die rechte Hand vom Boden ab und führen den leicht gebeugten rechten Arm unter dem Bauch und der linken Schulter hindurch zur linken Seite. Sie gucken sozusagen unter Ihrem Bauch nach links durch. Die rechte Handfläche zeigt dabei nach oben. Nehmen Sie, soweit Sie können, den ganzen Oberkörper in diese Bewegung mit. Ihr Becken bleibt dabei stabil, die Oberschenkel bewegen sich möglichst wenig. Die Füße bleiben parallel stehen. Die Bewegung soll im Oberkörper stattfinden.

Henning Heide
Funktioniert die Drehung bei der Mobilisation der Brustwirbelsäule auf einer Seite deutlich besser, gleichen Sie die Dysbalance mit mehr Wiederholungen auf der schlechteren Seite aus.

Mobilisation der Brustwirbelsäule – die Übungsdurchführung

Beim Einatmen drehen Sie sich zur rechten Seite auf. Führen Sie hierzu den rechten Arm unter dem Bauch hindurch zurück zur rechten Körperseite und drehen Sie sich noch weiter nach rechts oben bis Sie nicht weiter kommen. Führen Sie die Mobilisation der Brustwirbelsäule 20-mal mit jeder Seite durch.

Wenn Sie feststellen, dass die Drehung zu einer Seite deutlich besser funktioniert als zu der anderen, sollten Sie auf der schlechteren Seite die doppelte Anzahl an Wiederholungen durchführen. So können Sie die Beweglichkeit beider Körperseiten nach und nach aneinander angleichen und Muskeldysbalancen verringern.

Fazit: Die Mobilisation der Brustwirbelsäule verbessert die Rumpfdrehung und dehnt die Brustmuskulatur

Mit der Mobilisation der Brustwirbelsäule verbessern Sie die Drehung Ihres Oberkörpers. Sie trainieren die Bauch- und Rückenmuskulatur und dehnen den großen Brustmuskel dynamisch.

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05 / 2024
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Erscheinungsdatum 16.04.2024