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Grippeimpfstoff

EMA bessert bei Zusammensetzung nach

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat sich nun endgültig entschieden, wie der Grippeimpfstoff für die nächste Saison zusammengesetzt sein soll. Offen war noch, welcher H3N2-Stamm in der trivalenten und tetravalenten Vakzine enthalten sein soll.
Daniela Hüttemann
15.04.2019  13:06 Uhr

Bereits Ende Februar hatte die Weltgesundheitsorganisation ihre Empfehlung abgegeben, welche Influenza-Stämme die Grippeimpfung in der Saison 2019/2020 auf der Nordhalbkugel abdecken soll, hatte aber noch keine Angaben gemacht, welcher Influenza-A (H3N2)-Stamm enthalten sein soll. Am 1. April folgte die EMA mit ihrer Empfehlung, ließ allerdings ebenfalls offen, welcher H3N2-Stamm es genau sein soll. Es wird jetzt höchste Zeit, wenn die Impfdosen am Herbstanfang bereit stehen sollen: Für die meisten saisonalen Grippevakzinen werden die Virenstämme in Hühnereiern gezüchtet, was inklusive der Extraktion, Aufreinigung, Inaktivierung und Weiterverarbeitung zum fertigen Präparat einige Monate dauert.

Trivalente Impfstoffe enthalten immer zwei Influena-A- (momentan einen H1N1- und einen H3N2-Stamm) und einen Influenza-B-Stamm.  Nun kann die Produktion beginnen: Inzwischen steht fest, dass der Stamm A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016 (H3N2)-like virus durch A/Kansas/14/2017 (H3N2)-like virus ersetzt werden soll. Der aktuell enthaltene H1N1-Stamm »Michigan« soll für die kommende Grippesaison dem Stamm  »Brisbane« weichen (A/Brisbane/02/2018 (H1N1)pdm09-like virus).

Bei den enthaltenden B-Komponenten ändert sich dagegen nichts. Es bleibt bei der sogenannte Victoria-Linie B/Colorado/06/2017-like virus (B/Victoria/2/87 lineage) für alle Influenza-Vakzinen. Tetravalente Impfstoffe enthalten zusätzlich die sogenannte Yamagata-Linie B/Phuket/3073/2013-like virus (B/Yamagata/16/88 lineage).

Daten der AG Influenza am Robert Koch-Institut zu Folge ist der Höhepunkt der aktuellen Grippewelle bereits vor einigen Wochen überschritten worden. Das Ende der Grippewelle ist allerdings offiziell noch nicht erreicht. Vom 1. Oktober 2018 bis einschließlich der 14. Kalenderwoche 2019 wurden dem RKI 174.833 laborbestätigte Influenzafälle gemeldet; die Zahl der registrierten Todesfälle liegt bei 754.

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