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Sächsischer Apothekertag

Ministerin Klepsch: »Gemeinsam mit den Apothekern«

Zum Wohlfühltermin nach Chemnitz: Die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) lobte beim Sächsischen Apothekertag das gute Miteinander zwischen den Apothekern und dem Ministerium. Gemeinsam werde man sich für eine zukunftssichere pharmazeutisch-medizinische Versorgung im Land und das pharmazeutische Hochschulstudium in Leipzig einsetzen.  
Brigitte M. Gensthaler
13.04.2019  23:48 Uhr

Positive Ansätze, aber noch viel Diskussionsbedarf sehen nicht nur die Apotheker im Referentenentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken. Klepsch rief in Chemnitz dazu auf, dass sich Apotheker und Bundesländer gemeinsam in die Diskussion einbringen. »Wir wollen uns weiter mit Ihnen dazu austauschen.« Als positiv für die Apotheken bewertet sie die im Gesetzentwurf vorgesehene bessere Honorierung von Nacht- und Notdienst, ein Verbot der automatisierten Abgabe von Arzneimitteln sowie die vereinfachte wiederholte Abgabe von Medikamenten auf ärztlichen Verschreibungen. Für das Versandhandelsverbot sei eine Lösung skizziert.

Klepsch begrüßte es, dass Apotheker neue Dienstleistungen anbieten wollen, aber diese müssten auch entsprechend vergütet werden. Die aktuelle Vorgabe im Gesetzentwurf, Dienstleistungen mit 150 Millionen zu fördern, sei ein »Schritt in die richtige Richtung«. Über neue Aufgaben wie das Impfen müsse mit den Ärzten diskutiert werden. Hierzu erwartet der sächsische Kammerpräsident Friedemann Schmidt in den nächsten Monaten eine »spannende Phase« mit den ärztlichen Kollegen. Die neuen Dienstleistungen bewertet er als »das zentrale Element« der künftigen Positionierung der Apotheker.

Übereinstimmend begrüßen die Sächsische Landesapothekerkammer, der Sächsische Apothekerverband und die Ministerin die Sicherung des Pharmaziestudiums an der Uni Leipzig, das seit Herbst 2017 dort unter dem Dach der medizinischen Fakultät angesiedelt ist. Klepsch forderte, »gemeinsam alle Anstrengungen zu unternehmen, damit die Pharmazie unter dem Dach der Medizin den Stellenwert bekommt, der ihr gebührt.« Das sei noch kein Selbstläufer. Dies sieht auch Schmidt so: »Wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass die pharmazeutische Hochschulausbildung in Leipzig bestehen bleibt.«

Um den wissenschaftlichen Charakter der Pharmazie zu fördern, vergibt die Sächsische Landesapothekerkammer jedes Jahr Förderpreise für herausragende Diplomarbeiten, einer davon von Noventi Health Care gefördert. In Chemnitz wurden die beiden Apotheker Rick Paul Raudszus und Rick Seide mit den mit 500 und 300 Euro dotierten Förderpreisen ausgezeichnet.

Der politische Teil des 17. Sächsischen Apothekertags in Chemnitz stand unter dem Motto »Flächendeckende Gesundheitsversorgung 2020 – Fiktion oder Realität?«.  Beim Pharmazeutischen Kongress ging es um Dysphagie sowie Arzneimittel zum Schlucken und zum Inhalieren.  

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