Continental und Knorr-Bremse haben eine eine Partnerschaft beschlossen. Gemeinsam wollen sie eine komplette Systemlösung für das hochautomatisierte Fahren bei Nutzfahrzeugen entwickeln.
Der Technologiekonzern Continental und der Bremssystem-Spezialist Knorr-Bremse gehen eine Kooperation ein. Gemeinsam sollen Fahrerassistenzsysteme und das hochautomatisierte Fahren bei Nutzfahrzeugen zu einer Systemlösung weiterentwickelt werden. "Mit dieser Partnerschaft formen Knorr-Bremse und Continental im Nutzfahrzeugbereich das erste Gesamtsystemangebot für hochautomatisierte Fahrfunktionen", sagt Dr. Peter Laier, zuständig für die Division Nutzfahrzeuge bei Knorr-Bremse.
Continental steuert die für die Umfelderkennung erforderlichen Radar- und Lidar-Sensoren, Kameras, Steuergeräte und die Konnektivitätslösungen für die Car-to-x-Kommunikation sowie die HMI-Systeme bei. Im Bereich Fahrdynamik bringt Knorr-Bremse seinen "Truck Motion Controller" auf der Basis der neuen Bremssystemsteuerung (GSBC) ein und übernimmt auch das Gebiet Aktuatorik mit Lenkung und Bremse. Auf Basis des von Knorr-Bremse entwickelten Redundanzkonzepts für die Lenkung wollen die Partner ein Redudanzkonzept für weitere Komponenten entwickeln. So soll sich der Ausfall wichtiger Teile wie der Lenkung kompensieren lassen, ohne dass die entsprechenden Komponenten zweimal verbaut werden müssen.
Lkw-Platooning als erstes Ziel
Zunächst steht das automatisierte Kolonnenfahren im Fokus. Anfang 2019 soll ein gemeinsamer Platooning-Demonstrator mit einer Kolonne aus drei gekoppelten Lkw an den Start gehen. Die Partner gehen davon aus, dass das Platooning bis zu 15 Prozent Kraftstoff einsparen und die Emissionen senken kann. Nach ihrer Einschätzung könnten die ersten Platooning-Kolonnen im Serienbetrieb in drei bis vier Jahren über ausgewählte Straßen fahren.