Umfrage

Jeder Vierte hat ungeschützten Sex mit Zufallsbekanntschaft

Viele Erwachsene in Deutschland gehen einer Umfrage zufolge sorglos mit ihrem Sexualleben um.

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Sicher ist sicher: Doch der Schutz beim Sex ist nicht selbstverständlich, wie eine Umfrage zum Welt-Aids-Tag ergab.

Sicher ist sicher: Doch der Schutz beim Sex ist nicht selbstverständlich, wie eine Umfrage zum Welt-Aids-Tag ergab.

© Svittlana / Getty Images / iStock

SAARBRÜCKEN/BERLIN. Mehr als jeder Vierte (26 Prozent) hatte schon einmal ungeschützten Sex mit einer Zufallsbekanntschaft. Das ergab eine Befragung, die vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) zum Welt-Aids-Tags am 1. Dezember in Auftrag gegeben wurde.

Jeder dritte Mann (33 Prozent) und jede fünfte Frau (20 Prozent) hätten entsprechende Angaben gemacht, heißt es in dem Report, über den die „Saarbrücker Zeitung“ zuerst berichtet hatte. „Das ist ein alarmierendes Ergebnis“, sagte der PKV-Vorsitzende Uwe Laue. „Es zeigt, dass wir in der Aufklärungsarbeit kein bisschen nachlassen dürfen.“

Berichte über neuentwickelte Medikamente für HIV-Infizierte und Aids-Kranke hätten wohl „zu einer Art neuer Nachlässigkeit“ im Umgang mit der Infektion geführt, so Laue. Trotz aller medizinischen Fortschritte sei Aids aber nach wie vor eine unheilbare Krankheit, erinnert er.

Die Umfrage des Insa-Instituts von der zweiten Novemberhälfte basiert auf Online-Angaben von 2062 Bundesbürgern im Alter ab 18 Jahren. Der Umfrage zufolge sind zudem vier von fünf Deutschen (79 Prozent) der Meinung, dass Aufklärung über HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten schon in der Schule stattfinden sollte.

Nach einem jüngst vorgestellten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV bundesweit leicht rückläufig. Sie lag 2017 bei rund 2700 nach jeweils etwa 2900 in den Jahren 2014 bis 2016. Bei Heterosexuellen wird aber laut RKI in den vergangenen Jahren ein langsamer Anstieg der Neuinfektionen gesehen: Ihnen fehle es oft an einem Bewusstsein für ein HIV-Risiko. (dpa)

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