Twitter kostet zu viel Zeit und lohnt sich nicht. Twitter ist etwas für den englischsprachigen Raum. Twitter eignet sich nur für bestimmte Branchen. Twitter geht nicht mit der Zeit. Twitter ist mittlerweile eine Unterhaltung von geplanten, automatisierten Tweets. Einige dieser Ansichten legen tatsächlich den Finger in die Wunde.

Was sollten Sie also tun: Twitter nutzen oder links liegen lassen?

The New Yorker und NewStatesman sind sich sicher, dass Twitter mit seinen Neuerungen nicht auf dem richtigen Weg ist. InTouch Marketing stellt die Frage, ob das Engagement auf Twitter den Aufwand rechtfertigt, den ein Unternehmen hineinstecken muss – und bleibt unsicher. Und Ihr Chef hat die Vorzüge von Twitter ohnehin nie richtig nachvollziehen können.

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Wer solche Einschätzungen liest oder hört, kommt schnell zu dem Schluss, dass Twitter ein hoffnungsloser Fall ist.

Trotzdem lohnt es sich wenn Sie Ihren Twitter-Account pflegen, und zwar aus folgenden fünf Gründen:

1. Mehr Präsenz für Ihr Unternehmen bei Veranstaltungen.

Gehen wir davon aus, dass Sie mit dem Marketing Ihres Unternehmens betraut sind und in dieser Funktion auch gelegentlich Branchen-Events besuchen. Für eine Vielzahl dieser Events vergeben die Veranstalter Hashtags: #dmexco, #cebit, #ifa oder #iaa – und um diese Hashtags entsteht eine Konversation.

Diese Konversation verfolgen Interessierte, unter denen auch potenzielle Kunden sind. Viele Marketer sind hierfür zu faul und darin besteht Ihre Chance: Ihre Mitbewerber twittern vielleicht keine Neuheiten, Eindrücke, Zitate oder Meinungen vom Event. Falls sie es doch tun: Umso mehr Grund für Sie, sie nicht die Konversation lenken zu lassen.

Kein anderes soziales Netzwerk eignet sich für die Kommunikation zu einem Event so gut wie Twitter. Grund dafür sind die Hashtags. Diese funktionieren zwar auch auf Facebook oder Instagram, allerdings erwarten Nutzer hier eine deutliche geringere Frequenz bei Social-Media-Posts.

Vergessen Sie auch nicht, dass Sie mit gängigen Marketing-Automation-Lösungen und Tracking-URLs nachverfolgen können, ob Sie über Social Media im Rahmen von Events auch Leads generieren – ein praktischer Nebeneffekt Ihrer Tweets zum Event.

2. Sie erfahren schneller von Trends

Über Hashtags haben wir bereits gesprochen. Jedes Wort, das mit einem #-Zeichen versehen wird, kann auf Twitter als Trend erscheinen. Denken Sie hier auch an Ihre Persona. Wenn es sich bei ihr um Early-Adopter handelt, sollten Sie die Hashtags bei Twitter im Auge behalten und im richtigen Moment auf den Zug aufspringen. Macht Ihre Zielgruppe gerade geschlossen die #IceBucketChallenge? Dann sollten Sie vielleicht mitmachen.

Bei Trends den richtigen Ton zu finden, erfordert Feingefühl. Es gilt: Übung macht den Meister.

3. Sie erschließen sich eine größere aktive Zielgruppe.

Andere soziale Netzwerke fahren mittlerweile mehr auf als Twitter: Facebook ermöglicht Live-Video-Übertragungen, Instagram lässt seine Nutzer Stories erzählen, Snapchat bietet Filter und mit den sozialen Business-Netzwerken wie LinkedIn mischt Twitter ohnehin nicht mit.

Einen entscheidenden Vorteil hat Twitter gegenüber allen genannten Netzwerken jedoch: Es erfordert deutlich weniger Bandbreite.

Das mag auf den ersten Blick wie eine Banalität erscheinen. Denken Sie kurz über Ihre Persona nach: Hält sie sich ausschließlich in Großstädten mit guter Abdeckung mobilen Internets auf oder auch auf dem Land? Wer auf einem Bahnhof in Brandenburg sitzt, dem nützt die Snapchat-App in der Regel wenig. Einen Video-Snap laden? Haha, wohl eher nicht. Hier wird jedes Kilobyte zur Kostbarkeit.

In dieser Hinsicht punktet Twitter: Ihre Persona kann sowohl mit altem Handy als auch mit langsamer Internetverbindung twittern und Tweets lesen. Das ist mit keinem anderen sozialen Netzwerk möglich.

4. Sie können Ihre Mitbewerber leichter beobachten.

Dieser Punkt gilt für manche Branchen mehr, für andere weniger. Insbesondere in digitalen Branchen werden Sie eine Vielzahl Ihrer Konkurrenten auf Twitter finden. Vielleicht twittern diese nur das Nötigste, vielleicht ist ihr Twitter-Konto ein nicht enden wollender Schwall aus Tweets.

Fügen Sie Ihre Mitbewerber einer Liste zur Beobachtung hinzu. Auf diese Weise erhalten Sie schnell einen Überblick über die Aktivität Ihrer Konkurrenz. Vergessen Sie nicht, diese Liste auf privat zu stellen. Ihre Mitbewerber müssen schließlich nicht davon erfahren, dass Sie aktiv zuhören.

5. Sie können in wenigen Klicks Ihre Reichweite und Zielgruppe analysieren.

Zugegeben, über diese Funktion verfügen mittlerweile die meisten sozialen Netzwerke (Snapchat ausgenommen). Bei wenigen erhalten Sie Ihre Informationen allerdings auf einem so einfachen Weg.

Folgende Informationen erhalten Sie in wenigen Klicks:

  • Monatlicher Report mit Anzahl der Tweets, Profilbesuche, Follower, Aufrufe, Erwähnungen und verlinkenden Tweets
  • Follower mit der größten Reichweite
  • Überblick, Demographie- und Lifestyle-Informationen Ihrer Follower

Denken Sie nun noch einmal zurück zu die eingangs erwähnten Einschätzungen zu Twitter: Das soziale Netzwerk mag seinen anfänglichen Charme verloren haben, aber es ist immer noch wichtig. 

Sehen Sie das anders? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.

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Ursprünglich veröffentlicht am 27. September 2016, aktualisiert am Januar 18 2023

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