Die automobile Kernschmelze beim Diesel legt an Tempo zu

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    Knapp zwei Jahre ist der Beginn des Diesel-Skandals bei Volkswagen nun her. Ruhe ist in das Thema glücklicherweise nie gekommen. Das Gegenteil ist Fall und die automobile Kernschmelze beim Diesel nimmt nun an Fahrt auf.

    Der Diesel – sauber und effizient

    Es war eine bemerkenswerte Woche – 3.000.000 Diesel-Autos werden bei Daimler und 850.000 bei Audi in die Werkstatt zurückgerufen. Alleine der Werkstatt-Besuch demonstriert, wie groß der technologische Abstand der deutschen Automobil-Industrie in der Zwischenzeit ist. Die hochgelobten, sauberen und effizienten Dieselmotoren sind nun doch nicht so sauber, wie es die Unternehmen dem Konsumenten über viele Jahre erfolgreich verkauft haben.

    Fehler sind menschlich

    Wenn Unternehmen Fehlern machen, dann hat wohl jeder Konsument Verständnis dafür, wenn die Karten offen auf den Tisch gelegt und die Fehler korrigiert werden. Aber das war zu keinem Zeitpunkt der Fall – weder bei Volkswagen, noch bei Daimler oder Audi. Die Chance einer Krise haben die Unternehmen nicht einmal ansatzweise genutzt.

    Verantwortungsloses Management

    Jedes Unternehmen hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung und sollte ein primäres Interesse daran haben, dass die Diesel-Motoren die Umwelt und damit den Menschen minimal belasten. Es macht nicht den Anschein, dass sich ein Unternehmenslenker auch nur im Geringsten mit den gesundheitlichen Problemen von Stickoxiden (NOx) beschäftigt hat. Aber primäre Ziele sind eher Umsatz, Marktanteil und Wachstum. So ist es bemerkenswert, dass die Rückrufaktion nicht freiwillig geschieht sondern auf massiven Druck der Behörden.

    Pure Angst

    Die Rückruf-Aktion hat nur das eine Ziel – die Städte davon abzuhalten, Fahrverbote für Diesel-Autos auszusprechen. Die mögliche Folge kann man sich ausrechnen. Die ohnehin schon rückgängigen Neuzulassungen von Diesel-Autos würden nachhaltig in den Keller gehen. Umsatz-Rückgang und Entlassungen wären die konsequente Folge.

    Eingeschworene Gemeinschaft

    Alleine das Kartell der Automobil-Hersteller ist schon schlimm genug. Die Unternehmen sind ein Teil des Skandals. Dieser macht aber auch keinen Halt vor der Politik bzw. Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Alexander Dobrindt an der Spitze. Der Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) rundet die Gemeinschaft ab, die alle eine schützende Hand über die Diesel-Technologie gelegt haben.

    Hoffen und Bangen

    So werden die Herren Zetsche, Stadler und Müller hoffen, dass nun ganz schnell alle Fahrzeuge repariert werden und dann endlich das Thema Diesel aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet. Dann könnte man einfach hochprofitabel weiter arbeiten, wie man es halt aus der Vergangenheit gewohnt ist.

    Vertrauen verspielt

    Das Elektroauto ist nicht der Grund für das Dilemma der deutschen Automobil-Industrie. Für diese Situation sind Herr Zetsche, Herr Stadler und Herr Müller federführend verantwortlich. Lug und Betrug auf breiter Front – das Vertrauen der Konsumenten haben Sie vorsätzlich verspielt. Das Elektroauto wird die automobile Kernschmelze nur noch beschleunigen.

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    Knapp zwei Jahre ist der Beginn des Diesel-Skandals bei Volkswagen nun her. Die automobile Kernschmelze beim Diesel nimmt nun an Fahrt auf.
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    Ingenieurversteher
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    //Analyst//Blogger//Keynote Speaker// zu den Fokusthemen #Industrie40, #IoT und #Digitalisierung. Herzlich willkommen auf meinem Ingenieurversteher-Blog. Hier schreibt ein echter, aber nicht ein typischer Ingenieur. Nach einer soliden Ausbildung bei Siemens zum Feinmechaniker habe ich das Abitur nachgeholt und Maschinenbau studiert. Der Schwerpunkt Informatik im Hauptstudium war wohl der ausschlaggebende Grund, dass es mich in die Software-Industrie gezogen hat wo ich heute noch immer aktiv unterwegs bin. Für die Funktionen Vertrieb, Marketing und Produktmanagement habe ich mich meine Leidenschaft entdeckt – sicherlich nicht immer typisch für einen Ingenieur. Im Rahmen meiner Diplomarbeit haben mich Themen wie „Computer Integrated Manufacturing (CIM)“ beschäftigt. Viele Aspekte sind davon heute umgesetzt. Mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft allgemein sowie dem Einzug des Internets in die Produktion stehen wir vor großen Herausforderungen, die uns langfristig intensiv beschäftigen werden. Der klassische Ingenieur wird nun mit völlig neuen Themengebieten konfrontiert. Das war u.a. die Motivation für diesen Blog, die Themenbereiche Industrie 4.0 und Digitalisierung aufzugreifen und regelmäßig darüber zu schreiben – leicht verständlich und nicht technisch tief. Gerade aus diesem Zusammenhang hat sich die Marke „Ingenieurversteher“ entwickelt. Ingenieure sind in der Regel Künstler mit einem sehr tiefen technischen Verständnis. Oft sind sie allerdings nicht in der Lage, technisch komplexe Zusammenhänge leicht verständlich einer Zielgruppe zu vermitteln, die nicht über dieses tiefe technische Wissen verfügt. Um Ideen und Innovationen zu vermarkten, müssen diese in eine leicht verständliche Sprache übersetzt werden. Mit einer Vorliebe für analytisches und strukturiertes Recherchieren , der Leidenschaft für das Schreiben und der Freude am Präsentieren ist die Idee vom „Ingenieurversteher“ entstanden.