Wissenschaft und Forschung 16.08.2018

Raus in die Sonne: Vitamin D unterstützt Mundgesundheit

Raus in die Sonne: Vitamin D unterstützt Mundgesundheit

Foto: rh2010 – stock.adobe.com

Experten raten zu regelmäßiger Sonnenexposition, um die erforderliche Menge an Vitamin D aufzunehmen. Dass sich damit auch die Mundgesundheit unterstützen lässt, belegt eine aktuelle Metaanalyse.

Vitamin D spielt bei fast allen Systemen des menschlichen Organismus eine Rolle. Es reguliert nicht nur die muskuloskelettale Gesundheit und wirkt bei hinreichender Versorgung Krankheiten wie Osteoporose entgegen, sondern hat darüber hinaus vielfach Einfluss auf die Mundgesundheit. Das verdeutlicht eine aktuelle Metaanalyse eines Forscherteams der Universitäten Ruanda, Cambridge, Boston und Abu Dhabi. Im Fokus des im Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology veröffentlichten Artikels stehen die verschiedenen Auswirkungen eines optimalen Vitamin D-Spiegels auf die Mundgesundheit im Vergleich zu einem Vitamin D-Mangel.

Mehrere Studien stellten einen Zusammenhang zwischen dem Risiko für Parodontitis und dem Mangel an Vitamin D her. Beispielsweise wurden in einer Langzeitstudie mit 562 älteren Männern Alveolarknochenverlust, Taschentiefe und Attachmentverlust gemessen. Die Männer, die täglich Vitamin D zuführten, zeigten signifikant bessere Werte.

Ein etwas anderer Ansatz wurde in einer norwegischen Studie verfolgt. Sie betrachtete das Risiko für Parodontalerkrankungen in Abhängigkeit von Sonnenlicht. Norweger, die aufgrund ihrer Wohnregion weniger Sonnenlichttage haben, wiesen signifikant häufiger Zahnverlust auf. Interessanterweise gilt dies nur für hellhäutige Menschen. So konnte nachgewiesen werden, dass Vitamin D schlechter in tiefere Schichten dunkler Haut dringt und somit der Vitamin D-Spiegel niedriger bleibt als bei hellhäutigen Menschen. Damit ist für Dunkelhäutige das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, höher.

Daneben wurde der Einfluss von Vitamin D bei der Zahnentwicklung von Kindern untersucht. Eine Studie mit mehr als 2.800 Kindern zeigte, dass Vitamin D Schmelzdefekten vorbeugen kann und somit eine wichtige Rolle bei der Kariesprävention spielt.

Eine hinzugezogene Metaanalyse gab zudem Aufschluss darüber, dass Vitamin D auch Einfluss auf die Entwicklung von Mundkrebs hat. So wiesen Patienten mit Plattenepithelkarzinomen einen schweren Vitaminmangel auf.

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