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Wissenschaftler enthüllen: Schlafmangel verändert Gene
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Colourbox.de Wer zu wenig schläft und keine festen Ruhezeiten einhält, ist einer größeren Gefahr von Übergewicht und Diabetes ausgesetzt

Schon eine Woche Schlafmangel genügt, um die Aktivität hunderter menschlicher Gene zu verändern. Betroffen sein sollen vor allem solche Erbfaktoren, die für Entzündungen, Immunantworten und Stressreaktionen verantwortlich sind.

Dick soll er machen, Konzentrationsprobleme verursachen und Herz-Kreislauf-Problemen begünstigen – schon seit einiger Zeit verdächtigen Forscher Schlafmangel, negativen Einfluss auf die Gesundheit zu haben. Nun bestätigten sie ihre Vermutung: Schon eine Woche zu wenig Schlaf kann Hunderte von Genen beeinflussen. Das berichten Forscher in dem Fachjournal „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).

Eine Woche Schlafmangel beeinflusst 3,1 Prozent der menschlichen Gene


In ihrem Versuch ließen die Forscher die Probanden sieben Nächte lang maximal sechs Stunden schalfen. Sie stellten fest, dass der Schlafmangel insgesamt 711 Gene beeinflusste. Das macht 3,1 Prozent der etwa 23 000 Gene aus, die in der menschlichen Erbsubstanz stecken. Betroffen waren vor allem Gene, die für Entzündungen, Immunantworten und Stressreaktionen verantwortlich sind.

Erstmals sei untersucht worden, wie viele Gene des Menschen insgesamt der chronische Schlafmangel beeinflusst. Frühere Studien haben sich nur auf einzelne Gene konzentriert, wie das Team um Derk-Jan Dijk von der britischen Universität von Surrey schreibt.

Für die neue Studie kamen 14 Männer und 12 Frauen jeweils zweimal in ein Schlaflabor. Einmal durften die Versuchsteilnehmer eine Woche lang nur sechs Stunden pro Nacht schlafen. Im Durchschnitt schlummerten sie 5,7 Stunden. Das andere Mal durften sie sieben Nächte lang jeweils zehn Stunden schlafen: Nach durchschnittlich 8,5 Stunden waren sie ausgeschlafen. Nach beiden Wochen mussten sie jeweils 39 bis 41 Stunden durchgehend wach bleiben. Während dieser Zeit maßen die Forscher stündlich die Konzentration des Hormons Melatonin, das bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und einen guten Marker für den Tag-Nacht-Rhythmus darstellt.

444 Gene wurden herunterreguliert, 267 Gene in ihrer Aktivität hochgefahren


Zudem entnahmen die Forscher den Probanden alle drei Stunden Blut. Daraufhin ließ sich prüfen, wann welche Gene aktiv waren. „Nach der Schlafbeschränkung wurden insgesamt 444 Gene herunterreguliert und 267 wurden hochreguliert“, sagten die Experten. Der Schlafmangel beeinflusste der Studie zufolge auch die Aktivität von Genen, die normalerweise einem Tag-Nacht-Rhythmus unterliegen. Das sind zum Beispiel Gene, die den Stoffwechsel steuern.

Anhand der Blutproben untersuchten die Forscher ein Transkriptom. Wenn ein Gen angeschaltet wird, dann wird dieser Teil des Erbguts abgelesen und kopiert. Die entstanden Abschriften sind RNA-Moleküle. Alle Abschriften zusammen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Zelle vorkommen, bezeichnen Wissenschaftler als Transkriptom.
lik/dpa
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