Preisschub bei Sprit ließ Inflation steigen

Treibstoffe und Wohnungsmieten sind um vier Prozent teurer geworden, Bewirtungen um drei Prozent. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen, am meisten der Preis für Butter.

Der Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, war im August in Österreich im Jahresabstand um 4,1 Prozent teurer. Im Juli-Juli-Vergleich waren es plus 3,9 Prozent. Der Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Sprit enthält und einen typischen wöchentlichen Einkauf wiedergibt, verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent (nach 2,5 Prozent im Juli).

Hauptpreistreiber im Jahresabstand waren in Österreich im August die Ausgaben für Freizeit und Kultur mit durchschnittlich 3,3 Prozent Anstieg. Dabei verteuerten sich unter anderem Pauschalreisen um 4,4 Prozent. Doch angeheizt wurde die Inflation auch durch Sprit, Bewirtungen, Nahrungsmittel und Mieten.

Teurere Bewirtung

Die Ausgabengruppe Verkehr verteuerte sich um 2,5 Prozent, wobei der Spritpreisanstieg im Jahresabstand diesmal 4,0 Prozent betrug, nach noch 1,0 Prozent von Juli 2016 bis Juli 2017. Flugtickets ins Ausland kamen im August um 19,5 Prozent teurer als ein Jahr davor.

Inflation und Mikrowarenkorb August 2016 bis August 2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Restaurants und Hotels verteuerten sich im Schnitt um 2,9 Prozent, hauptsächlich wegen der um 3,1 Prozent teureren Bewirtungsdienstleistungen. Die Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 1,7 Prozent mehr.

Strompreis ging hinunter

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie insgesamt stiegen im Schnitt um 1,6 Prozent, darunter die Wohnungsmieten um 4,1 Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 1,7 Prozent. Haushaltsenergie wurde um 1,3 Prozent günstiger, den Ausschlag dafür gaben um 5,5 Prozent niedrigere Strompreise, so die Statistik Austria. Die Gaspreise sanken um 1,3 Prozent. Heizöl kam dagegen 7,0 Prozent teurer, feste Brennstoffe um 2,2 und Fernwärme um 2,1 Prozent.

Eklatanter Butterpreis-Anstieg

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zusammen kosteten um 2,5 Prozent mehr, Nahrungsmittel allein um 2,6 Prozent. Milch, Käse und Eier kamen zusammen um 4,9 Prozent teurer, Öle und Fette um 17,1 Prozent - darunter Butter um 38,4 Prozent. Für den Vormonat Juli war ein Butterpreis-Anstieg von knapp über 32 Prozent im Jahresabstand gemeldet worden. Gouda-Käse etwa kostete jetzt im August um 9,9 Prozent mehr als vor Jahresfrist, Fruchtjoghurt um 0,5 Prozent weniger.

Fleisch kostete heuer im August um 1,5 Prozent mehr als ein Jahr davor, Fisch um 9,6 Prozent mehr. Für Brot und Getreideerzeugnisse musste 1,6 Prozent mehr aufgewendet werden, für Gemüse um 0,4 Prozent. Obst jedoch verbilligte sich um 1,3 Prozent. Dabei kosteten Erdäpfel um 4,8 Prozent mehr. Äpfel kamen - entgegen dem Obst-Preistrend insgesamt - um 6,3 Prozent teurer. Alkoholfreie Getränke kosteten diesmal um 1,7 Prozent mehr.

Handys verbilligten sich

Nachrichtenübermittlung verbilligte sich um 3,1 Prozent. Hauptgrund dafür waren günstigere Mobiltelefongeräte: Diese hat im Juli im Jahresvergleich noch fast 103 Prozent mehr gekostet, jetzt im August waren sie aber 7,2 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Allein von Juli auf August, innerhalb eines Monats, kosteten die Mobiltelefone im Schnitt um 3,5 Prozent weniger.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war der Bereich Freizeit und Kultur mit durchschnittlich 0,5 Prozent Rückgang. Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe Restaurants und Hotels mit im Schnitt 0,4 Prozent Plus. Das war vor allem den um 2,1 Prozent teureren Beherbergungsdienstleistungen zuzuschreiben.

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