Worum es geht
Niedergelassene Ärzte, die frühzeitig auf ein digitalisiertes Praxismanagement umstellen, werden deutlich höhere Verkaufswerte für ihre Betriebe erzielen können. Und auch die Suche nach Kooperations-Partnern wird erleichtert.
Praxis-Käufer und Kooperations-Partner loten ihre ideale Startposition aus
Die Digitalisierung von Arztpraxen wird im Zeitverlauf nicht nur die etablierten Arbeitsweisen und -abläufe verändern, sondern sich auch stark auf den Praxiswert auswirken. Seine Bestimmung basiert sowohl auf materiellen als auch auf ideellen Aspekten. Für einen Käufer kommt es dabei vor allem darauf an, wie gut seine Startposition ist. Das betrifft die Praxis-Substanz in allen ihren Facetten, aber auch ihre Bestands-Perspektive: je zeitgemäßer ein Praxisbetrieb aufgestellt ist und je ausgeprägter sich die Solidität des Patientenstammes darstellt, desto eher wird er bereit sein, den geforderten Preis zu zahlen. Dieser Sachverhalt wirkt sich auch auf die Attraktivität von Praxisbetrieben aus, die nach Kooperation-Partnern suchen.
Verkäufer profitieren vom Digital-USP
Für Verkäufer gilt, dass Praxiskonzepte, die in ihrer materiellen und ideellen Ausstattung zukunftsorientiert angelegt sind, nicht nur eine größere Attraktivität besitzen, sondern auch im Wert höher rangieren als die der „analogen“ Durchschnitts-Praxis. Hiervon profitieren vor allem Praxisinhaber, die bereits frühzeitig auf eine Digitalisierung umstellen, da sie die Unterschiede zu nicht-digitalisierten Betrieben als stark kontrastierenden und differenzierenden USP herausstellen können, der gleichzeitig den mittel- bis langfristigen Unternehmens-Bestand sichert.
Intensivere Bindung des Patientenstamms
Kaufentscheidend und kooperationsfördernd wird sich aber vor allem die deutlich intensivere Bindung von Patienten an Digital-Praxen auswirken. Beinhaltet ein Leistungsangebot z. B. Leistungen aus dem Bereich „Tele-Monitoring für chronische Erkrankungen“, ist hiermit immer eine deutlich intensivere Patientenbindung assoziiert, denn wer zur Überwachung seines Krankheitsverlaufs elektronisch eng mit in einer Praxis verbunden ist und bislang mit der Betreuung zufrieden war, wird diese Praxis weniger schnell und bereitwillig wechseln. Insgesamt ist bei Verkäufen zu Beginn des Digitalisierungs-Prozesses davon auszugehen, dass die Werte digitalisierter Praxisbetriebe zwischen 30% und 40% höher ausfallen werden als die der analog arbeitenden.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)