Gegen Obergrenze : Bundesbank warnt vor Bargeld-Einschränkung
- Aktualisiert am
Auch Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele hält nichts davon, das Bargeld einzuschränken. Bild: dpa
Die Bundesregierung möchte das Bargeld einschränken, die EZB den 500-Euro-Schein abschaffen. Die Bundesbank warnt abermals davor – aus mehreren Gründen.
Die Bundesbank hat vor einem Vertrauensverlust in Deutschland gewarnt in die Euro-Währung gewarnt, sollte die Bargeldnutzung wirklich eingeschränkt werden. „Eine Währung lebt vom Vertrauen und es wäre fatal, wenn das Vertrauen der Bürger beschädigt würde", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Auch aus anderen Gründen rät er von Begrenzungen ab.
„Wir sind in der Euro-Zone weiterhin in einer fragilen wirtschaftlichen Situation, da erscheint es nicht klug, wenn die Regierung Obergrenzen für den Bargeld-Gebrauch diskutiert und die EZB überlegt, den 500-Euro-Schein abzuschaffen“, betonte Thiele weiter. Die Bundesbank sieht darin ein falsches Signal. Es gehe beim Bargeld auch um die Freiheit der Bürger. Mit Blick auf die nun diskutierten Einschränkungen fügte Thiele hinzu: „Freiheit stirbt scheibchenweise.“
Derzeit berät die Europäische Zentralbank (EZB) darüber, ob sie den 500-Euro-Schein abschaffen soll. Nach Informationen der F.A.Z. stemmt sich im sechsköpfigen EZB-Direktorium, das ist die oberste Führungsebene, einzig der für Banknoten zuständige Luxemburger Notenbanker Yves Mersch gegen die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. EZB-Präsident Mario Draghi ist demnach entschieden dafür.