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Apobank-Bilanz

»Wir sind entschlossen und mutig«

Die deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) bleibt weiter auf Wachstumskurs. Neben seinen Schwerpunkten Existenzgründung, Firmenkunden und Vermögen will das Geldinstitut auch gesundheitsrelevante Dienstleistungen weiter ausbauen.
Caroline Wendt
08.04.2019  17:16 Uhr

Die Apobank hat eines ihrer Ziele erreicht und kam nach Abzug von Steuern auf einen Jahresüberschuss in Höhe von 62,9 Millionen Euro (2017: 61,9 Millionen Euro). Das betonte der Apobank-Vorstandsvorsitzender, Ulrich Sommer, bei der Pressekonferenz zur Jahresbilanz in Frankfurt am Main. Daher werde der Vorstand auch in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 4 Prozent vorschlagen. Allerdings blieb das Betriebsergebnis vor Steuern mit 113,4 Millionen Euro hinter dem des Vorjahrs zurück (2017: 132,8 Millionen Euro). Grund hierfür sind Sommer zufolge die Kosten für die IT-Migration. Um die Eigenkapitalstärke zu erhöhen, habe die Bank zudem die Rücklagen erhöht.

Positiv zeige sich weiterhin die Entwicklung der Apobank-Kunden Das Geldinstitut hatte 2018 insgesamt 458.770 Kunden (2017: 436.260), von denen 113.455 zudem Mitglieder der Bank sind (2017: 111.494).

Zudem freute sich Sommer über die Existenzgründungen: »Wir konnten 2.800 Heilberufler in die Selbstständigkeit begleiten, das entspricht einer Zunahme von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.« Apothekenneugründungen hätten dabei jedoch einen deutlich geringeren Anteil ausgemacht als die Eröffnung neuer Arzt- und Zahnarztpraxen.

Im Bereich der Firmenkunden ging es ebenfalls bergauf: Die Apobank konnte zahlreiche neue Kredite an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Abrechnungszentren vergeben und verzeichnete bei einem Volumen von insgesamt 3,8 Milliarden Euro ein Plus von 17 Prozent (2017: 3,1 Milliarden Euro). Bei den Privatkunden stagnierte das Depotvolumen aufgrund der negativen Entwicklung des Aktienmarkts im zweiten Halbjahr 2018 hingegen bei knapp 8 Milliarden Euro. Zufrieden ist Sommer mit dem Ergebnis der entsprechenden Marke apoPrivat daher nicht.

Gut hat sich allerdings das Darlehensneugeschäft entwickelt, berichtete Thomas Siekmann, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Mit 7,1 Milliarden Euro habe das Jahr 2018 noch einmal eine Steigerung zum bereits sehr guten Vorjahr erreicht (2017: 6,8 Milliarden Euro). »Wir wachsen weiter kräftig und gesund«, sagte er.

Doch die Apobank möchte künftig mehr sein, als nur eine Bank. Mit neuen Projekten will sich das Unternehmen als Dienstleister im Gesundheitsmarkt etablieren. So soll beispielsweise mit dem Projekte »Zahnarztpraxis der Zukunft« mit Mietpraxen jungen Ärzten die Existenzgründung erleichtert werden. Die online-Plattform univiva der 100-prozentigen Tochtergesellschaft naontek AG soll im Juni dieses Jahres starten. und der unabhängigen Vermittlung verschiedener Produkte und Dienstleistungen dienen. Das erste Angebot soll sich mit Fort- und Weiterbildungen befassen. In ihrem Warenkorb sollen die Kunden zukünftig neben den Fortbildungen auch die Buchungen für Anreise oder Hotel sammeln und zentral bezahlen können. Dies sei der erste Schritt, um sich im Markt zu etablieren. »Wir wollen das Amazon der Gesundheitsbranche werden«, so Sommer. Von Stellenmarkt, über Praxisbörsen bis hin Steuerberatung: Ideen, wie sich der die Plattform weiterentwickeln könne, gibt es viele. 2019 werde daher ein wichtiges Jahr, fasste Sommer zusammen. »Wir blicken mit Entschlossenheit und Mut in die Zukunft«.

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