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Reportage

Polybahn. Bild: VBZ

In vier Zügen zur Spitze

Von: Sacha Beuth

26. Januar 2016

Wer in die Höhe will, braucht Zürich nicht zu verlassen. Gleich vier Bergbahnen finden sich auf Stadtgebiet. Das «Tagblatt» stellt die Geschichte und die Fakten von ­Polybahn, Uetlibergbahn, Seilbahn Rigiblick und Dolderbahn vor.

Die Polybahn (grosses Bild)

Als Zürichbergbahn nahm die heutige UBS Polybahn am 8. Januar 1889 ihren Betrieb auf. Ab 1950 hatte die damalige Betreiberin, die Zürichbergbahn-Gesellschaft, mit roten Zahlen zu kämpfen. 1976 stand die Bahn vor der Schliessung, wurde aber durch die Übernahme der SBG (heute UBS) gerettet, wobei für den Betrieb die VBZ verpflichtet wurden. Da viele Passagiere Hochschüler an der ETH (ehemals Polytechnikum) sind, wird die Bahn im Volksmund «Studentenexpress» genannt. Nach Plänen von Stadtrat Leutenegger soll sie künftig einem Förderband weichen. Die wichtigsten technischen Daten: Die Polybahn verkehrt im 2½-Minuten-Takt. Für die Fahrstrecke von 176 m vom Central bis zur Polyterrasse (bei einer Höhendifferenz von 41 m) werden 1:40 Minuten benötigt und so pro Jahr etwa 1,8 Mio. Fahrgäste befördert.

Die Uetlibergbahn

Bereits am 12. Mai 1875 wurde die Uetlibergbahn eingeweiht. Sie ist somit die älteste Bergbahn Zürichs. Auch sie hatte immer wieder mit ­finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und hatte im Lauf der Zeit verschiedene Besitzer. Inzwischen wird sie von der SZU betrieben und ist als Linie S 10 seit 1990 ins Netz der S-Bahn Zürich integriert. Die wichtigsten technischen Daten: Die Uetlibergbahn verkehrt auf der 9,13 km langen Strecke zwischen Hauptbahnhof und der Station Uetliberg. Mit bis zu 79 Promille Steigung gilt sie als eine der steilsten normalspurigen Adhäsionseisenbahnstrecken Europas. Sie befördert pro Jahr rund 4,5 Mio. Passagiere.

Die Seilbahn Rigiblick

Planungen Ende des 19. Jahrhunderts sahen eigentlich vor, dass dereinst eine Tramlinie von der Bergstation der Polybahn bis auf den Germaniahügel führen sollte. Stattdessen wurde eine Standseilbahn von der Universitäts- bis zur Germaniastrasse gebaut und am 4. April 1901 als «Seilbahn Rigiviertel» in Betrieb gesetzt. Am 29. Mai 1979 wurde die Bahn nach einer Sanierung in «Seilbahn Rigiblick» umgetauft. Die wichtigsten technischen Daten: Die reine Fahrzeit für die 385 m lange Strecke beträgt 2 Minuten (bei 94 Höhenmetern pro Fahrt). Die Seilbahn wird pro Jahr von rund 700 000 Passagieren benutzt.

Die Dolderbahn

Ursprünglich war die Dolderbahn eine Standseilbahn, die 1895 ihren Betrieb aufnahm und vom Römerhofplatz zum Hotel Waldhaus Dolder führte. Die ÖV-Anbindung von dort zum Dolder Grand Hotel wurde ab 1899 mit der Eröffnung einer Tramlinie gewährleistet. Zwischen 1972 und 1973 wurde die Standseilbahn durch eine Zahnradbahn ersetzt und die Strecke bis zum Dolder Grand Hotel verlängert. Konzessionsinhaberin ist die Dolderbahn-Betriebs-AG, mit dem Betrieb sind die VBZ betraut. Die wichtigsten technischen Daten: Die Streckenlänge der Dolderbahn beträgt 1328 m, die Höhendifferenz 162 m. Die Fahrzeit beträgt rund 6 Minuten. Pro Jahr verzeichnet die Bahn rund 650 000 Passagiere.

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