Expertenbeitrag

M.B.A. Sukamal Banerjee

M.B.A. Sukamal Banerjee

Executive Vice President, Global Business Unit Head: IoT Works, HCL

Eine Plattform für den Erfolg Die drei Stufen der IoT-Reife

Autor / Redakteur: M.B.A. Sukamal Banerjee / Redaktion IoT

Immer mehr Unternehmen investieren in das Internet der Dinge. Bis diese sich auszahlen haben Unternehmen allerdings einen weiten Weg vor sich.

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Bis sich IoT-Investitionen auszahlen, müssen Unternehmen drei Phasen durchlaufen.
Bis sich IoT-Investitionen auszahlen, müssen Unternehmen drei Phasen durchlaufen.
(www.pixabay.com)

Die Investitionsbereitschaft in das Internet der Dinge (IoT) steigt. So prognostiziert Gartner, dass Unternehmen im Jahr 2017 964 Milliarden US-Dollar für IoT ausgeben werden. In einer kürzlich von HCL Technologies & MIT veröffentlichten weltweiten Umfrage unter IT- und Entscheidungsträgern auf Unternehmensebene gaben 81 Prozent der Befragten an, dass sie ihre „IoT-Reise“ entweder bereits begonnen haben oder planen, dies in den kommenden zwölf Monaten zu tun. Viele glauben jedoch, dass sie schon jetzt hinterherhinken. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie hinterherhinken, wenn es darum geht, die IoT-Fähigkeiten voll auszuschöpfen. 43 Prozent der Umfrageteilnehmen sind sich sicher, dass sich dies negativ auf die Kunden auswirken wird. 

Immer mehr Unternehmen treten ihre IoT-Reise an. Nach einer umfassenden Planung und Ideenfindung haben sie jedoch noch einen weiten Weg vor sich, bis sie Effizienzgewinne erzielen, von Wettbewerbsvorteilen profitieren und ihre Gewinne steigern. Bis Unternehmen die Erträge aus ihren IoT-Investitionen erzielen, müssen sie drei Phasen durchlaufen.

Stufe 1: IoT-Daten zur Prozessoptimierung nutzen

In der ersten Stufe können Unternehmen Informationen von angeschlossenen Geräten auf eine sehr einfache Art und Weise sammeln und dazu nutzen, die Abläufe innerhalb einzelner Teams direkt zu verbessern. Nehmen wir einen Fuhrparkbetreiber, der Sensoren in Fahrzeugen platziert, um mechanische Ausfälle zu erkennen. Ein solches IoT-fähige Gerät ist in der Lage, ein Problem während der Entwicklung zu verfolgen und zu reagieren, bevor eine Fehlfunktion auftritt. So muss ein Fahrzeug nicht längere Zeit in die Werkstatt, Endkunden sind nicht enttäuscht, weil sie ihr Auto nicht nutzen können und der Fuhrparkbetreiber vermeidet die vermutlich höheren Kosten, die entstanden wären, wenn der Fehler tatsächlich aufgetreten wäre. Das alles wirkt sich positiv auf die Kosten und die Kundenzufriedenheit aus.

Stufe 2: Schaffung neuer Einnahmequellen

Eine kürzlich durchgeführte McKinsey-Umfrage zeigt, dass 92 Prozent der Unternehmen davon ausgehen, dass das Internet der Dinge in den nächsten drei Jahren einen positiven Einfluss auf die Geschäftsabläufe haben wird, da neue Produkte mit eingebetteten Internet-Anwendungen entwickelt werden können. Daher müssen Rahmenbedingungen für die Monetarisierung von Investitionen geschaffen werden.

Dabei sollte stets berücksichtigt werden, dass Kunden bereit sind, für Lösungen zu bezahlen, die ihre Probleme lösen oder die Bedürfnisse decken. Die Vermögenswerte oder Produkte von produzierenden Unternehmen sind nur eine Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen. Je besser die Lösung ist, umso höher ist der Preis, den ein Kunde bereit ist zu zahlen. Hier kann das Internet der Dinge Katalysator für den nächsten Schritt sein: Unternehmen können viele neue Services rund um ihre bestehenden Produkte oder Technologieplattformen entwickeln und ihr Vermögen besser monetarisieren. HCL hat beispielsweise gemeinsam mit einem Großkunden im Industriebereich ein besseres End-to-End-Service-Angebot rund um Fahrtreppen geschaffen. Dazu wurden die Fahrer- und Motoren-Bereiche zusammengeführt, was zu einer besseren prädiktiven Wartung der Systeme geführt und die Anzahl der erforderlichen Exkursionen deutlich reduziert hat.

Stufe 3: Datenbasierte Einblicke zur Transformation des Unternehmens

Diese dritte Stufe der IoT-Reife führt hin zu einem breiteren Geschäftsmodell. In dieser Stufe entwickeln sich Unternehmen von einer reinen Produkt-Verkaufsorganisation zu einer Firma mit einem breiteren Lösungsangebot. Wie die HCL-IoT-Umfrage zeigt, glauben 66 Prozent der Befragten, dass die wahrscheinlichsten Vorteile von IoT eine gesteigerte organisatorische Effizienz sind. 53 Prozent gaben an, dass eine bessere Nutzung der Daten zur Verbesserung der Einblicke am wahrscheinlichsten ist. Die gleiche Stimmung spiegelt sich auch in der McKinsey-Umfrage wider. Danach gehen 62 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Auswirkungen des Internet der Dinge sehr hoch oder transformativ sein werden.

Wie sieht das in der Praxis aus? Ein Beispiel dafür ist ein Fahrzeughersteller, der Daten aus Telematik-Geräten verwendet, um eine individuellere Versicherungspolice zu erstellen als es Versicherer bisher gewohnt sind. Durch einen solchen Ansatz entwickelt sich eine Organisation langfristig zu einem stabilen Dienstleister, der sein Angebot den umfassenden Marktveränderungen sowie den neuen Anforderungen seiner Kunden anpasst und diese als Chance für seine eigene Entwicklung wahrnimmt.

Eine Plattform für den Erfolg

Der Schlüssel zur Erschließung all dieser Probleme ist die richtige IoT-Plattform. Damit erhalten Unternehmen einen vollständigen Überblick über die Daten, die sensorfähige Assets erzeugen. Die Beleuchtung von ‚Dark Data’ und ‚Dark Assets’ ist ein Kernvorteil einer IoT-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, aus Systemen und Assets umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen. Nur wenn diese Daten vorhanden sind, können sie aus Forschung und Entwicklung, Produktion, Supply Chain und Remote Operations demokratisiert werden, damit mehrere Unternehmensbereiche profitieren. Diese Stellschrauben führen zu Produktivitätssteigerungen, höherer Kundenzufriedenheit und steigenden Umsätzen für das gesamte Unternehmen.