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ICONIST Aktualitäts-Check

Sind diese gängigen Schmuckregeln überhaupt noch aktuell?

Redakteurin LIFESTYLE
Der Knigge empfiehlt nie mehr als drei Ringe an beiden Händen zu tragen. Doch muss man sich daran halten? Ringe von Ina Beissner Der Knigge empfiehlt nie mehr als drei Ringe an beiden Händen zu tragen. Doch muss man sich daran halten? Ringe von Ina Beissner
Der Knigge empfiehlt nie mehr als drei Ringe an beiden Händen zu tragen. Doch muss man sich daran halten? Ringe von Ina Beissner
Quelle: PR
„Kombiniere nie Gold und Silber!“ oder „Trage nie mehr als fünf Schmuckstücke!“. Im Umgang mit Preziosen kursieren viele Regeln. Welche kann man inzwischen ignorieren und welche ergeben immer noch Sinn?

Keine Diamanten vor 18 Uhr! So lautet nur eine der vielen royalen Regeln, an die sich die Herzoginnen Meghan und Kate strikt zu halten haben. Tagsüber erlaubt sind nur Saphire, Perlen, Edelsteine und Metall-Accessoires. Beim funkelnden Verlobungsring wird aber selbstverständlich eine Ausnahme gemacht: Er muss sogar zu öffentlichen Auftritten angelegt werden und auch bei der Hochzeit lässt die Queen ausnahmsweise einmal Gnade vor Etikette ergehen.

Für unsereins gilt diese Regel natürlich nicht. Und trotzdem kursieren, was den Umgang mit Schmuck angeht, ein paar allgemeine Grundsätze. Die bekannteste lautet wohl: Mische unter keinen Umständen Goldenes mit Silbernem.

Sind solche Ratschläge eine zeitlose Orientierungshilfe für guten Stil oder kann man sie inzwischen auch etwas entspannter sehen? Fünf Beispiele und ihr Check auf Aktualität.

„Trage nie mehr als fünf Schmuckstücke, wobei Ohrringe wie zwei zählen und auch die Uhr eines ist!“

Man muss es sich nur mal bildlich vorstellen: Ohrringe, Kette, Armband, Uhr und Ring - mehr wäre in der Tat zu viel des Guten. Mal davon abgesehen, dass es dann durchaus problematisch werden dürfte, die Stücke ästhetisch aufeinander abzustimmen. Wenn es darum geht, den überschmückten Christbaum-Look zu vermeiden, ist die Regel also auch heute noch ein wichtiger Grundsatz.

Streng genommen verstößt hier jemand gegen die Regeln, aber die Schmuckstücke wirken dennoch stimmig. Alle Schmuckstücke von Rosefield
Streng genommen verstößt hier jemand gegen die Regeln, aber die Schmuckstücke wirken dennoch stimmig. Alle Schmuckstücke von Rosefield
Quelle: Rosefield

An anderer Stelle, nämlich beim Knigge, fügt man ihr aber noch etwas hinzu: man solle nie mehr als drei Ringe an beiden Händen tragen. Eine solche Limitation scheint mit diversen Moden schlichtweg nicht vereinbar. Nehmen wir etwa den Trend, diverse kleine Schmuckstücke wie Ringe oder Ohrringe am aneinanderzureihen oder zu stapeln. Bei fünf wäre demnach Schluss - auf weitere Stücke müsste streng genommen verzichtet werden.

Fünf unterschiedliche Schmuckstücke insgesamt sind demnach eine gute Richtlinie. Konsequent lässt sie sich aber heutzutage nicht mehr befolgen. Doch es lohnt sich, sie im Hinterkopf zu behalten, wenn man mal wieder dabei ist, unkontrolliert mit dem Schmücken loszulegen. Und wenn es um die Häufung von Kleinteilen geht, darf ruhig eine Ausnahme gemacht werden.

„Kombiniere nie goldene Schmuckstücke mit silbernen!“

Goldene und silberne Lieblingsschmuckstücke wollen auch gerne mal gleichzeitig getragen werden. Bestes Beispiel: der silberne Verlobungsring und der goldene Ehering. Doch immer wieder schreckt man davor zurück, weil das Verbot, Silber und Gold bloß nicht zu kombinieren, seit gefühlten Ewigkeiten mitschwingt. Dabei sind Bi- oder Tricolorstücke spätestens seit Markteinführung des Trinity Rings durchaus salonfähig. Sicherlich, bei dem Cartier-Klassiker handelt es sich um eine Kombination aus Gelb-, Weiß- und Rotgold. Äußerlich ist das aber nicht auf den ersten Blick von Silber-Gold-Exemplaren zu unterscheiden.

Silber und Gold können also durchaus stimmig wirken. Allerdings unter einer Voraussetzung: dass sie stilistisch zusammenpassen. Ein silberner Ethno-Ring am Mittelfinger und ein filigranes goldenes Exemplar am Ringfinger werden wohl für alle Ewigkeit disharmonieren.

Der "Quatre Classique Large 18-karat ring" aus Gelb-, Rosé- und Weißgold mit Diamanten von Boucheron
Der "Quatre Classique Large 18-karat ring" aus Gelb-, Rosé- und Weißgold mit Diamanten von Boucheron
Quelle: Boucheron/ netaporter.com

„Frauen unter 40 Jahren sollten keine Perlen tragen!“

Lange Zeit wurden sie insbesondere mit Großmüttern in Verbindung gebracht. Langsam, aber sicher erleben Perlen nun aber wieder eine Renaissance. Allerdings nicht unbedingt in ihrem konservativsten Gefüge, nämlich zwei- oder dreireihig, wie sie sich seit jeher um den Hals der Queen schmiegen. In dem Fall bräuchte es schon ein gekonntes Gegenwicht – entweder in Form eines äußerst progressiven Outfits oder eines ebensolchen Charakters.

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Etwas liberaler wirkt die Perlenkette, wenn sie einreihig ist, aber auch hier ist der Rest des Looks entscheidend. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt Tahiti-Perlen, die in ihrer meist großzügigen und unregelmäßigen Beschaffenheit natürlicher als die klassische weiße Zuchtperle wirken. Derzeit sehr gefragt sind außerdem Barockperlen. Man sieht sie besonders häufig in Kombination mit einem metallenen Element - und zwar insbesondere an sehr jungen Models und auch an „Influencern“, die längst noch nicht ihren 30. Geburtstag gefeiert haben dürften.

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Vergoldete Ohrringe mit Perlen von Alighieri
Quelle: ALIGHIERI/ netaporter.com

„Zum Abendkleid die Armbanduhr lieber weglassen!“

Was Damenuhren angeht, darf es derzeit ja gerne klobig am Handgelenk zugehen, wenn nicht gar maskulin. Wer ein elegantes Abendkleid wählt, sollte den Fokus aber besser nicht noch zusätzlich auf seine markante Uhr lenken. Und: Stilbrüche mögen zwar im Alltag eine gute Idee sein, bei der Konzeption des Abendoutfits sind sie aber eher riskant, weil sie oft unmittelbar den eleganten Look vermasseln.

Was dafür geht: ein schmückender Zeitmesser, der, ähnlich einem Schmuckstück, den Charakter des Abendoutfits betont. Das könnten Modelle mit einem filigranen Armband aus Edelstahl oder Goldlegierungen sein. Komplizierter wird es hingegen bei Materialien wie Leder, weil sie mitunter nicht immer grazil wirken. Auch auf besonders opulente Exemplare und insbesondere Smartwatches zum Abendkleid sollte in der Tat lieber verzichtet werden.

Die Robe von Clemence Poesy funkelt genug: eine Armbanduhr wäre hier fehl am Platze
Die Robe von Clemence Poesy funkelt genug: eine Armbanduhr wäre hier fehl am Platze
Quelle: Getty Images/Ernesto Ruscio

„Rotgold trägt man nur in seiner hochwertigsten Form, alles andere ist Russengold!“

Richtig schön sieht Roségold erst, wenn es hochwertig ist: Gliederarmband von Pomellato aus 18-karätigem Roségold
Richtig schön sieht Roségold erst, wenn es hochwertig ist: Gliederarmband von Pomellato aus 18-karätigem Roségold
Quelle: Pomellato/ netaporter.com

Das allseits so beliebte Gold obliegt stetig diversen Moden. Momentan ist Rotgold wieder sehr populär, also Goldlegierungen, denen ein erhöhter Kupferanteil beigemischt wird und die einen rötlichen Schimmer erzeugen. Wer sich kein kostspieliges Edelmetall in dem Farbton leisten kann, greift auf niedrige Farblegierungen zurück, die Schmuckstücke sind dann wesentlich günstiger, die Färbung etwas heller als beim Rotgold. Früher wurden sie als Russengold bezeichnet.

Allerdings ist der Begriff längst nicht mehr gebräuchlich. Nur böse Zungen würden ihn im Zuge des Comebacks von Roségold wieder verwenden. Etwa, weil zunehmend auch Imitate in dem Farbton produziert werden, die sich besonders häufig in Form einer klobigen, auffälligen Uhr (siehe Abendkleid) an den Handgelenken wiederfinden und zu rufen scheinen: „Schaut her, ich koste sehr viel!“, in Wahrheit aber in jeder Hinsicht billig sind.

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