Same Day Delivery

Media-Saturn will jetzt schneller liefern als Amazon

Media-Saturn macht die Expresslieferung jetzt flächendeckend möglich
Media-Saturn
Media-Saturn macht die Expresslieferung jetzt flächendeckend möglich
Jetzt wird es rasant im Weihnachtshandel: Vor wenigen Tagen hatte Amazon mit der Einführung von Same-Day-Delivery die stationäre Konkurrenz in die Defensive gedrängt. Jetzt kontert Media-Saturn mit einem besseren Angebot. Statt nur am selben Tag zu liefern, soll die Bestellung schon innerhalb von drei Stunden da sein - und das in 80 Prozent von Deutschland.
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In seinem Statement zur Einführung des fast flächendeckenden Angebots lässt Wolfgang Kirsch, CEO der Media-Saturn Deutschland, keinen Zweifel daran, wen er für den wahren Innovationstreiber im deutschen Einzelhandel hält: "Media Markt und Saturn sind Vorreiter bei der Umsetzung von Same-Day-Delivery, der Service passt optimal in unsere Multichannel-Strategie."

Media-Saturn hatte schon im Frühjahr erste Tests mit dem Logistik-Dienstleister Tiramizoo gestartet und diese dann sukzessive ausgeweitet. Jetzt ist die Expresslieferung an rund 240 Media-Markt- und 155 Saturn-Standorten möglich, was einer Abdeckung von mehr als 80 Prozent des Bundesgebietes entspricht. Amazon liefert nur in 14 Regionen. Der entscheidende Angebot zum Amazon-Angebot dürfte allerdings im Pricing liegen: Während der US-Konkurrent den Service nur für Amazon-Prime-Mitglieder anbietet - ab einem Bestellwert von 20 Euro allerdings sogar kostenlos -, wird bei Media-Saturn für die Expresslieferung eine  Servicegebühr von 14,95 Euro fällig.

Amazon sieht in dem Lieferservice also eher eine Chance, den Umsatz mit seinen ohnehin schon besonders profitablen Prime-Kunden weiter hochzutreiben. Bei Media-Saturn ist Same-Day-Delivery eher ein ergänzender Service, sagt Kirsch: "Die Erfahrungswerte der letzten Monate zeigen, dass der Service sicher nicht für alle Kundengruppen relevant ist, aber dass es Situationen gibt, in denen unsere Kunden eine Expresslieferung wünschen."

Kurzfristig dürfte der Manager mit der Einschätzung sogar richtig liegen. Allerdings bleibt zu erwarten, dass mit einer steigenden Akzeptanz des Angebots auch die grundsätzlichen Ansprüche an die Lieferqualität steigen. Wer einmal in einem Notfall oder zur Bestellung von Geschenken im letzten Moment den Service schätzen gelernt hat, wird auch in regulären Situationen nur ungern auf den Komfort verzichten wollen. Indem Amazon zudem seine Konkurrenten in den unterschiedlichsten Handelskategorien mit dem Service unter Druck setzt, ist zu erwarten, dass auch weitere Unternehmen ein Gegenangebot einführen müssen und so zur Verbreitung des Lieferstandards beitragen. Dieses Weihnachten wird die Liefergeschwindigkeit zumindest bei Geschenken aus der Unterhaltungssparte eine wichtige Rolle spielen. Kommendes Jahr könnte Same-Day-Delivery auch für Amazons neue Expansionsgebiete Mode und die Produkte des täglichen Bedarfs eine entscheidende Rolle spielen. Speziell der Lebensmittelhandel wäre - mit Ausnahme von Rewe - auf eine derartige Entwicklung derzeit in keinster Weise vorbereitet. cam

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