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Elite-Uni wirft von der Leyen Namens-Missbrauch vor

Missbraucht die Ministerin den Namen Stanford?

Die Elite-Universität Stanford wirft Ursula von der Leyen vor, den Namen der Hochschule zu missbrauchen. Zwar sei sie als Gast dort gewesen, für eine Nennung in ihrem Lebenslauf reiche das aber nicht.

Quelle: Die Welt

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Verteidigungsministerin von der Leyen gibt in ihrem Lebenslauf an, zwei Stationen an der Stanford University absolviert zu haben. Doch so stimmt das nicht. Die Hochschule spricht von Missbrauch.

Die in Deutschland unter Plagiatsverdacht stehende Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird auch in den USA mit Vorwürfen zu ihrer akademischen Laufbahn konfrontiert. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ sieht die kalifornische Elite-Universität Stanford ihren Namen durch die deutsche Verteidigungsministerin missbraucht.

Die CDU-Politikerin, die in ihrem Lebenslauf zwei Stationen an der Institution aufführt, war nach Auskunft einer Universitätssprecherin in keinem offiziellen Programm eingeschrieben, das mit einem Schein oder akademischen Abschluss abgeschlossen wird. Wer sich ohne ein solches Zertifikat in seinem Lebenslauf auf die Universität beziehe, missbrauche den Namen Stanfords, so die Sprecherin.

Von der Leyen verteidigt sich gegen Plagiatsvorwürfe

Ursula von der Leyen soll bei ihrer Doktorarbeit geschummelt haben. An einigen Passagen hätte sie Texte anderer Autoren kopiert. Die Verteidigungsministerin weist die Vorwürfe vehement von sich.

Quelle: Reuters

Wie es auf der Internetseite von der Leyens heißt, hat sie zwei Stationen in Kalifornien absolviert. 1993 war sie demnach „Auditing guest an der Stanford University, Graduate School of Business“. 1995 ist von einem „Aufenthalt an der Stanford Health Services Hospital Administration“ die Rede. Ähnlich lauten die Angaben auf der Website des Verteidigungsministeriums.

Nach Auskunft der Universitätssprecherin werden für Tätigkeiten solcher Art allerdings keine Leistungsnachweise der Hochschule ausgestellt. Offizielle Dokumente zu Ursula von der Leyen lägen in Stanford daher nicht vor.

Es gab ein Engagement, aber das reicht nicht aus

Ein Sprecher von der Leyens sagte der „Welt am Sonntag“, die im Lebenslauf der Ministerin aufgeführten Angaben seien „belegbar“. Tatsächlich kann die Ministerin verschiedene schriftliche Dokumente vorweisen. Aus den Unterlagen, die der Zeitung vorliegen, geht hervor, dass sie eine ehrenamtliche Arbeit in der Krankenhausverwaltung ausgeübt hat.

Außerdem hat sie als Gast Seminare besucht. Gemeinsam mit einer eingeschriebenen Studentin und der Billigung eines Dozenten verfasste sie schließlich eine Studie zu Behandlungen von Unfruchtbarkeit, deren Veröffentlichung von einem Fachjournal jedoch abgelehnt wurde.

Ein offizieller Einschreibenachweis oder ein Zertifikat zu einem Seminar oder eine Arbeit liegen demnach nicht vor. Nach den Maßstäben der Elite-Universität reichen die belegten Aktivitäten von der Leyens nicht aus, den Namen Stanford im akademischen Lebenslauf anzugeben. Die Überprüfung der Doktorarbeit von der Leyens durch die Medizinische Hochschule Hannover dauert nach Angaben der Universität weiter an.

Die Universität Stanford hat ihre Darstellung am Montag revidiert. Lesen Sie dazu hier.

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