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Serie: Digital Naiv Bring Your Own Device - oder lass es zuhause?

Mitarbeiter wollen immer öfter eigene Geräte und Apps für die Arbeit nutzen. Die Unternehmens-IT sperrt sich häufig dagegen – aus Sicherheitsgründen. Was tun? – fragt sich Stefan Pfeiffer.
  • Stefan Pfeiffer
31.08.2015 - 09:11 Uhr Kommentieren
Bring Your Own Device heißt der Trend, eigene Geräte für die Arbeit zu nutzen. Die Entwicklung ist kaum aufzuhalen.
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Bring Your Own Device heißt der Trend, eigene Geräte für die Arbeit zu nutzen. Die Entwicklung ist kaum aufzuhalen.

Vor nicht allzu langer Zeit ist wieder der viel beachtete „Internet Report“ von Mary Meeker veröffentlicht worden. Auch wenn viele Fakten eher US-lastig sind, sind doch eine Reihe von Trends global gültig und spiegeln wider, was uns am digitalen Arbeitsplatz oder beim Arbeiten 4.0 erwartet.

Nicht neu ist sicher die mobile Explosion und dabei geht es nicht nur um die Zunahme der Geräte. Viel bedeutsamer er ist meiner Ansicht nach, dass 50 Prozent der Zeit, die man heutzutage im Internet verbringt, auf mobilen Endgeräten gesurft wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass der digitale Arbeitsplatz mobil verfügbar sein sollte. Damit einher geht der Wunsch gerade auch der jüngeren Generation nach flexiblen Arbeitszeiten. Mitarbeiter wollen sich wann immer wo immer sie sind ihre Arbeits- und Freizeit selbst einteilen können. 20 Prozent stufen sich dem Internet Report zufolge als Nachteulen ein. Wie solche Vorlieben mit den sogenannten „geregelten Arbeitszeiten“ von 9 bis 17 Uhr in Einklang zu bringen ist, muss noch herausgearbeitet werden.

Eine besondere Herausforderung ist weiterhin der Trend, eigene Geräte – zum Beispiel Smart Phones – für die Arbeit zu nutzen. 45 Prozent der Befragten gaben an, dies zu tun, und 41 Prozent werden – so die Meeker-Studie – in den kommenden 12 Monaten Apps auf eigene Kosten herunterladen, um Arbeit zu erledigen.





Was heißt das nun für Datensicherheit und Compliance? Welches Zeugnis wird hier der Unternehmens-IT und den Anbietern von Unternehmenslösungen ausgestellt? Das Wort Schatten-IT kommt nicht von ungefähr.

Dazu passt, dass 10 der meist genutzten Apps Kurznachrichten-Dienste sind: WhatsApp, Line, WeChat, Kaiko, Twitter und Messenger. Was bedeutet das für die Unternehmens-IT? Kann man oder muss man sich diesen Kanälen öffnen, auch wenn es nun so gar keine IT-sanktionierten Tools sind? Oder ist das ein weiteres Argument dafür, nur streng kontrollierte und gemanagte Devices zuzulassen? Zum Teufel mit Bring-Your-Own-Device und Bring-Your-On-App und diesen ganzen lästigen Diskussion? Compliance und Datensicherheit gehen vor!?

Ich sehe den Millenial (also den zwischen 1977 und 1998 geborenen), den Datenschutzbeauftragten, die IT-Abteilung, den Betriebsrat und die Unternehmensführung am runden Tisch sitzen – und aneinander vorbei reden.

Selbst bin ich der Überzeugung, dass der Trend zu mobilen und damit auch zu privaten Geräten, die für die Arbeit genutzt werden, nicht aufzuhalten sein wird. Verbieten funktioniert nicht. Der Weg kann nur sein, die „mobile Bewegung“ in geordnete Bahnen zu lenken und die Millenials über die Risiken aufzuklären. Und ich spreche hier nicht von den unsäglichen Compliance-Kursen, die Unternehmen ja durchaus als verpflichtend für die Mitarbeiter durchführen. Ich rede von Workshops, bei denen man an einem Tisch sitzt und die Thematik diskutiert. Klingt vielleicht altmodisch, jedoch erscheinen mir das persönliche Gespräch und der Dialog als extrem wichtig.

Die Unternehmens-IT auf der anderen Seite muss sich darüber im Klaren sein, dass es natürlich um Datensicherheit und das sichere Management von Geräten, Daten, Transaktionen und Inhalten geht. Aber genauso geht es darum, den Mitarbeitern vernünftige, komfortabel zu bedienende, einfache Lösungen anzubieten, mit denen sie ihre Arbeit bestmöglich erledigen wollen und können. Hier scheint noch immer ein Riesennachholbedarf zu bestehen, sonst würden besagte 41 Prozent der Befragten nicht Apps auf eigene Kosten kaufen wollen. Dass sich hier auch die Anbieter von Unternehmenslösungen einiges ins Stammbuch schreiben müssen, ist nahezu selbstverständlich. Wer MobileFirst ernst meint und nicht nur als Marketingfloskeln abtut, wird sich der durchaus schwierigen Themengebiete annehmen müssen. Und zwar jetzt sofort und nicht erst in 2 Jahren.