GeForce GTX 950 im Test: Asus, EVGA und MSI verleihen Nvidias neuester Grafikkarte Flügel

Wolfgang Andermahr
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GeForce GTX 950 im Test: Asus, EVGA und MSI verleihen Nvidias neuester Grafikkarte Flügel

Einleitung

AMD konnte die gesamte Radeon-300-Produktserie an den Konkurrenzmodellen von Nvidia ausrichten. Die rund 150 Euro teure Radeon R7 370 konnte dabei eine Lücke besetzen, in der Nvidia weder preislich, noch leistungstechnisch vertreten ist. Die GeForce GTX 750 Ti ist im Vergleich zur R7 370 zu langsam und die GeForce GTX 960 zu teuer. Mit der GeForce GTX 950 möchte Nvidia genau diese Lücke im eigenen Portfolio wieder schließen und der R7 370 Paroli bieten.

Die GeForce GTX 950 ist dabei nicht nur namentlich deutlich mehr mit der GeForce GTX 960 als mit der GeForce GTX 750 Ti verwandt. Als Zielgruppe soll die Grafikkarte vor allem die zahlreichen Spieler der aktuellen MOBAs wie Dota 2 ansprechen sowie die nicht allzu anspruchsvolle Gruppe derjenigen Spieler, die je nach Spiel auch in Full HD auf maximale Details verzichten kann.

Von der GeForce GTX 950 wird es von Anfang an zahlreiche Modelle von Partnern geben. Für den Testartikel stehen bereits die Asus GeForce GTX 950 Strix, die EVGA GeForce GTX 950 FTW, die MSI GeForce GTX 950 Gaming 2G sowie die Zotac GeForce GTX 950 AMP! zur Verfügung, die alle übertaktet sind.

Angestrebte Marktposition der GeForce GTX 950
Preissegment AMD Nvidia
181-220 Euro Radeon R9 380
Preis: 191 €
Leistung: 139 %
GeForce GTX 960
Preis: 190 €
Leistung: 133 %
141-180 Euro Radeon R7 370
Preis: 145 €
Leistung: 100 %
GeForce GTX 950
UVP: 169 €
100-140 Euro Radeon R7 360
Preis: 110 €
Leistung: 74 %
GeForce GTX 750 Ti
Preis: 114 €
Leistung: 79 %
*Leistung bezieht sich auf 1.920 × 1.080
Radeon R7 370 Boost normiert auf 100%

Technische Eckdaten

Die GeForce GTX 950 ist wie auch die GeForce GTX 960 mit der GM206-GPU ausgestattet, allerdings ist diese etwas abgespeckt. Physisch ist der 2,94 Milliarden Transistoren schwere und 227 mm² große Chip zwar identisch, jedoch sind einige Ausführungseinheiten deaktiviert, um die Geschwindigkeit zu senken.

Die zwei Graphics Processor Cluster (GPC) sind geblieben, sodass auch zwei Raster-Engines vorhanden sind, die die Shadereinheiten mit Pixeln versorgen. Allerdings sind nicht mehr die vollen acht Streaming Multiprocessors aktiv, sondern deren sechs. Entsprechend bleiben von den 1.024 Shadereinheiten nur noch 768 übrig. Wie sich die SMX-Blöcke auf die GPCs aufteilen, ist unklar. Wahrscheinlich ist ein GPC mit den vollen vier SMX-Blöcken besetzt und der zweite GPC nur noch mit zwei. Möglich ist aber auch eine variable Bestückung bei teildefekten GPUs.

Technische Eckdaten
Chip GM204 (GTX 980) GM206 (GTX 960) GM206 (GTX 950) GM107 (GTX 750 Ti)
Graphics Processing Clusters (GPC) 4 2 2 1
Streaming Multiprocessors (SMM) 16 8 6 5
Shader pro SSM 128 128 128 128
TMUs pro SSM 8 8 8 8
Polymorph-Engine pro SSM (Version) 1 (3.0) 1 (3.0) 1 (3.0) 1 (2.0)
Shader gesamt 2.048 1.024 768 640
TMUs gesamt 128 64 48 40
L2-Cache 2.048 KB 1.024 KB 1.024 KB 2.048 KB

Pro SMX gibt es außerdem acht Textureinheiten, sodass die GeForce GTX 950 auf 48 vollwertige TMUs zurückgreifen kann. Identisch geblieben zum größeren Bruder sind die zwei ROP-Partitions mit insgesamt 32 Rastereinheiten und der 1.024 KB große L2-Cache. Nvidia gibt für die GeForce GTX 950 einen Basis-Takt von 1.024 MHz an. Die Frequenz des durchschnittlichen Turbo-Taktes soll 1.188 MHz betragen.

Keine Beschneidungen hat es beim Speicher gegeben. Das Speicherinterface setzt sich aus zwei 64-Bit-Einheiten zusammen und beträgt damit 128 Bit. Der Speichertakt liegt bei 3.300 MHz und damit leicht unterhalb der GeForce GTX 960. Der Speicherausbau beträgt durchweg 2.048 MB des Typs GDDR5 – 4.096-MB-Versionen wird es zumindest zunächst nicht geben. Die TDP der Grafikkarte gibt Nvidia mit 90 Watt an. Entsprechend sieht die Referenzkarte einen Sechs-Pin-Stromanschluss vor.

GM206-GPU
GM206-GPU

Der GM206 der GeForce GTX 950 ist Nvidias am weitesten entwickelte Maxwell-Variante – sogar weiter entwickelt als das Flaggschiff GM200. Dementsprechend unterstützt der Chip nicht nur HDMI 2.0, sondern auch den dazugehörigen Kopierschutz HDCP 2.2 für Ultra-HD-Blu-rays. Die Videoeinheit kann zudem H.265-Videos bis hin zur Ultra-HD-Auflösung en- und decodieren. Die anderen Maxwell-Karten beherrschen nur das Encodieren. Erwähnenswert ist zudem die Unterstützung des Feature-Levels 12_1 von DirectX 12.

Nvidia GeForce GTX 750 Ti Nvidia GeForce GTX 950 Nvidia GeForce GTX 960 AMD Radeon R7 370
Chip: GM107 GM206 Pitcairn
Transistoren: ca. 1,9 Mrd. ca. 2,9 Mrd. ca. 2,8 Mrd.
Fertigung: TSMC 28 nm HP
Shader-Einheiten: 640 768 1.024
Basis-Chiptakt: 1.020 MHz 1.024 MHz 1.127 MHz 975 MHz
Maximaler Chiptakt: 1.050 MHz 1.188 MHz 1.178 MHz
TFLOPs (FP32): 1,3 TFLOPs 1,8 TFLOPs 2,4 TFLOPs 2,0 TFLOPs
TFLOPs (FP16): ?
KI-Kerne: ?
TFLOPs (FP16) mit KI: ?
Raytracing: ?
ROPs: 16 32
Pixelfüllrate: 17 GPix/s 29 GPix/s 38 GPix/s 31 GPix/s
TMUs: 40 48 64
Texelfüllrate: 42 GTex/s 57 GTex/s 75 GTex/s 62 GTex/s
DirectX (Feature-Level): 11_0 12_1 11_1
Speichergröße: 2 GB GDDR5
Speichertakt: 2.700 MHz 3.300 MHz 3.504 MHz 2.800 MHz
Speicherinterface: 128 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite: 86 GB/s 106 GB/s 112 GB/s 179 GB/s
Leistungsaufnahme Typisch/Maximal: ?/60 Watt ?/90 Watt 120 Watt/? 110 Watt/?
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.