(dpa/mas) Europas Tunnel sind endlich sicherer geworden. Beim aktuellen ADAC-Tunneltest bewerteten die Fachleute 14 von 20 Röhren mit "sehr gut", alle übrigen schnitten mit "gut" ab. Die neueste Untersuchung sei so gut ausgefallen, dass der Autoclub bis auf weiteres keine neuen Tests mehr vornehmen werde, schreibt die Nachrichtenagentur dpa. 
Noch vor zehn Jahren, beim Tunneltest 2005, sah das ganz anders aus: Damals stellte der Club bei jeder sechsten der 49 getesteten Röhren "erhebliche Mängel" fest. Die 2004 beschlossene EU-Richtlinie zu Mindestanforderungen an die Sicherheit von Tunneln zeige somit Wirkung, so der ADAC. Geprüft wurden unter anderem Brandschutz, Lüftung, Beleuchtung sowie Flucht- und Rettungswege.

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St.-Gotthard-Straßentunnel - Schweiz, 17km, Bj.1980
Auch das Schlusslicht, der St.-Gotthard-Tunnel, schnitt noch mit "gut" ab.
Bild: dpa
Am besten schnitt der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A71 Erfurt-Schweinfurt bei Suhl in Thüringen ab. Schlusslicht wurde – aber immer noch mit Note "gut" – der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A2 Basel-Chiasso. Größtes Manko des mit fast 17 Kilometern längsten der getesteten Tunnel: Er hat nur eine Röhre – und darin gibt es Gegenverkehr. Ein großer Lkw-Anteil bei einer Verkehrsbelastung von rund 17.500 Fahrzeugen pro Tag und die langen Steigungen vor dem Tunnel trügen zu einem potenziell hohen Risiko bei, hieß es.
Auch wenn unterm Strich das Ergebnis positiv ist, haben die Tester laut ADAC durchaus noch Mängel gefunden. So waren bei der Hälfte der Tunnel die Wände nicht hell angestrichen. Bei einem Viertel gab es zumindest unter der Woche täglich Stau im Tunnel. Ebenfalls bei jeder vierten Röhre war es laut Testergebnis schwierig, an den Notrufsäulen einen Notruf abzusetzen, weil der Verkehrslärm nicht abgeschirmt wird. Auch die oftmals zu kurze Einsatzdauer der Atemschutzgeräte für die Feuerwehr sei ein Problem. Detaillierte Ergebnisse des ADAC-Tests zu allen 20 geprüften Tunnels finden Sie hier.Der Autoclub hatte nach den Brandkatastrophen im Mont-Blanc- und im Tauerntunnel im Jahr 1999 seine europäischen Tunneltests gestartet. Seitdem hat er an die 400 Röhren in 21 europäischen Ländern unter die Lupe genommen – und eine stetige Verbesserung festgestellt.