Amazon: Mitarbeiter sollen Kundendaten verkauft haben

Amazon untersucht, ob eigene Mitarbeiter Kundendaten gegen Geldzahlungen weitergegeben haben.

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Amazon Logistikzentrum

(Bild: dpa, Uli Deck)

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Mitarbeiter des Online-Händler Amazon sollen mutmaßlich Kundendaten über Vermittler unter anderem an chinesische Händler verkauft haben, die Amazon als Verkaufsplattform benutzen. Den potenziellen Käufern sei außerdem angeboten worden, negative Bewertungen zu löschen oder gesperrte Amazon-Accounts wieder zu aktivieren. Das schreibt das Wall Street Journal am Montag. Amazon hat dem Bericht nach bereits reagiert und Untersuchungen gegen eigene Mitarbeiter bestätigt.

Es besteht der Verdacht, dass Amazon-Mitarbeiter vertrauliche Kundendaten vor allem an chinesische Händler weitergegeben hätten, die ihre Waren über den Marketplace anbieten, heißt es beim Wall Street Journal. Dazu sollen Vermittler eingeschaltet worden sein, die die Daten zwischen 80 und 2000 US-Dollar angeboten haben. Betroffen von der unerlaubten Datenweitergabe seien vor allem Kunden, die Bewertungen abgegeben hätten. So soll den potenziellen Käufern auch angeboten worden sein, gegen Zahlungen negative Bewertungen zu löschen.

Amazon hat als Reaktion darauf angekündigt, dass Mitarbeiter, die gegen interne Regeln verstoßen, mit disziplinarischen Maßnahmen bis hin zur Kündigung rechnen müssten. Auch gegen Händler des Marketplace, die gegen Richtlinien verstoßen, würde man vorgehen. Wie viele und welche Kunden von der mutmaßlichen Datenweitergabe betroffen sind, ist unklar. Genauso wenig ist bekannt, wie hoch die Anzahl der Mitarbeiter ist, die die Kundendaten verkauft haben könnten. (olb)