ARD-Polit-Talk fällt beim Publikum gnadenlos durch

von David Hein –

Dienstag, 22. August 2017

SWR/Carolin Saage

Überzeugten nicht: Die Moderatoren Ronja von Rönne und Ingo Zamperoni

Gut gemeint, schlecht gemacht: Die speziell für junge Zuschauer gedachte ARD-Talkshow "Überzeugt uns" hat bei Zuschauern und Kritikern ein überwiegend negatives Echo hervorgerufen. Neben dem Konzept der Sendung, das Politiker wie Cem Özdemir, Jens Spahn oder Ralf Stegner zu Stichwortgebern machte, bekam vor allem Moderatorin Ronja von Rönne in den sozialen Netzwerken ihr Fett weg.

Irgendwann platzte Jens Spahn der Kragen: "Ihr könnt hier doch nicht tausend Themen in 90 Minuten abends um 11 pressen", entfuhr es dem CDU-Politiker, als ihm wieder einmal das Wort abgeschnitten wurde. Zu viele Themen, zu wenig Zeit - das war das Hauptproblem von "Überzeugt uns". Die sieben anwesenden Politiker - neben Vertretern der großen Parteien saßen auch CSU-Minister Alexander Dobrindt und Afd-Mann Alexander Gauland an der Theke im Berliner Kesselhaus - wurden zu reinen Stichwortgebern degradiert, die kaum einen Gedanken zu Ende führen konnten.

Viel Kritik prasselte auch auf die Autorin Ronja von Rönne ein, die neben "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni offenbar vor allem junge Zuschauer ansprechen sollte. Allerdings fand selbst die Zielgruppe den nassforschen Auftritt der Bloggerin reichlich daneben: "Fazit: die junge Generation schämt sich fremd für den Auftritt von Ronja von Rönne. Komplette Fehlbesetzung", twitterte ein Zuschauer.

Überzeugt uns Fehlbesetzung

Fazit: die junge Generation schämt sich fremd für den Auftritt von Ronja von Rönne. Komplette Fehlbesetzung. #ueberzeugtuns
— Jeno Krishnan (@JenoKrishnan) 21. August 2017

Auch Jens Spahn meldete sich noch einmal per Twitter zu Wort: "Bin ja noch unentschlossen, ob #ueberzeugtuns gerade Parodie auf Journalismus war und richtige Sendung erst noch kommt...", twitterte der CDU-Politiker nach der Sendung.

Überzeugt uns Spahn

Bin ja noch unentschlossen, ob #ueberzeugtuns gerad d Parodie auf Journalismus war und richtige Sendung erst noch kommt... @Ingo_Zamperoni
— Jens Spahn (@jensspahn) 21. August 2017

Überzeugt uns FDP Weeze

#ueberzeugtuns ist eine Beleidigung für die Zuschauer. Gäste dürfen nicht zu Ende reden und eine Moderatorin darf sich als Clown benehmen.
— FDP Weeze (@FdpWeeze) 21. August 2017

Überzeugt uns Wallrabenstein 1

Das Format #ueberzeugtuns überhaupt nicht.
— axel wallrabenstein (@walli5) 21. August 2017

Überzeugt uns Wallrabenstein

Das sogenannte "Moderatoren"Team #ueberzeugtuns am allerwenigsten. Unfassbar schlecht.
— axel wallrabenstein (@walli5) 21. August 2017

Überzeugt uns 30 sek

Junge WählerInnen wollen Inhalte und Argumente. Warum traut ihnen @ARDde nur 30 Sek Aufmerksamkeit pro Antwort zu? #ueberzeugtuns
— Stefan Brauneis (@St3f4nB) 21. August 2017

Überzeugt uns Rönne ungeeignet

Ronja von Rönne ist keine Moderatorin sondern bezieht Position innerhalb der Debatte. Völlig ungeeignet.#ueberzeugtuns #GEZabschaffen
— Peter Meter (@pete_rjackson) 21. August 2017

Überzeugt uns Bingo

Ronja v. Rönne hat anscheinend eine Liste mit „hippen“ Begriffen, welche sie in der Sendung unterbringen muss #bingo #ueberzeugtuns
— Kevin Kelsch (@kinglikekevin) 21. August 2017

Überzeugt uns Rönne Journalistin

Nee, das mit Ronja von Rönne und mir wird nichts mehr. Man hätte da auch ne Journalistin hinstellen können. #ueberzeugtuns
— Brigitte Bordeaux (@die_bordeaux) 21. August 2017

Überzeugt uns Rönne retweeten

#ueberzeugtuns Ronja von Rönne gehört nicht ins Fernsehen! Bitte Retweeten sonst sende ich den Tweet alle 2 minuten
— Dirk d. Kaiser (@DirkderKaiser) 21. August 2017

Überzeugt uns unprofessionell

Ich bin strikt gegen die #AfD, aber Ronjas Verhalten und Kommentare (gerade gegenüber Gauland) sind absolut unprofessionell! #ueberzeugtuns
— Dennis Dornstrey (@dennisdornstrey) 21. August 2017

Aber auch bei professionellen Kritikern kam die Sendung nicht gut an: "Ich guck jetzt nur noch zu, weil ich hoffe, dass die Politiker gleich alle zusammen aus Protest die Show verlassen", twitterte der Medienjournalist Stefan Niggemeier. Für die "Frankfurter Rundschau" war die "Stichwort-Show" schlichtweg ein Desaster, aus Sicht der "Rheinischen Post" geriet die Talkshow zur "Farce". dh

Überzeugt uns Niggi

Ich guck jetzt nur noch zu, weil ich hoffe, dass die Politiker gleich alle zusammen aus Protest die Show verlassen. #ueberzeugtuns
— Stefan Niggemeier (@niggi) 21. August 2017