Die Geschäftsführer Reinhard Kepplinger und Kuno Haas präsentierten aktuelle Entwicklungen und künftige Projekte.

Grüne Erde

Crowdfunding knackt 10-Millionen-Euro-Grenze

Über 1.500 Privatpersonen haben dem Öko-Pionier Grüne Erde seit Mai 2013 Geld in Form von nachrangigen Darlehen zur Verfügung gestellt – „das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt Österreichs“, betonen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Reinhard Kepplinger und Kuno Haas. Am Freitag, dem 24. März, folgten knapp 150 Geldgeberinnen und -geber der Einladung zur jährlichen Informationsveranstaltung in die Terra Verde, die Produktionsstätte der Matratzen, Heimtextilien und Naturkosmetik von Grüne Erde im Almtal.

Nach einer Führung durch die Produktionshalle und einem regionalen Bio-Buffet präsentierten die Geschäftsführer die finanzielle Entwicklung des Unternehmens: Der Umsatz stieg von 39,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2014/15 auf 43,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2015/16, der Ertrag von 956.000 auf 1,88 Mio. Euro.

Im Zuge der Bankenkrise und Basel III wurde es für die Grüne Erde zunehmend schwierig, sich von den Banken Geld für Neuinvestitionen zu holen. Man legte dem Unternehmen die Verpfändung der wertvollen Marke „Grüne Erde“ nahe, wollte Verfügungsgewalt über die Adressen der Kundinnen und Kunden oder empfahl den Verkauf von Unternehmensanteilen an internationale Investmentfonds. Anstatt sich auf diese Eingriffe in die Unternehmensstruktur und -kultur einzulassen, hat die Grüne Erde im Mai 2013 begonnen, ihre Kundinnen und Kunden um Darlehen zu bitten. So konnte Grüne Erde seinen konsolidierten Eigenkapitalanteil (inklusive nachrangiger Darlehen) auf 66,7 Prozent (13,45 Mio. Euro) steigern und alle herkömmlichen Bankkredite vollständig zurückzahlen. „Durch Crowdfunding sind wir von den Restriktionen der Banken nicht mehr beeinträchtigt, sondern können darauf schauen, was an Investitionen notwendig und sinnvoll ist“, sagte Geschäftsführer Reinhard Kepplinger.

Die jährliche Verzinsung der qualifiziert nachrangigen Darlehen beträgt aktuell vier Prozent und wird jeweils zum letzten Tag des Geschäftsjahres, dem 31. Juli, in Form von Warengutscheinen ausbezahlt. Alternativ dazu können die Geldgeberinnen auch drei Prozent Verzinsung wählen, die in bar ausbezahlt werden.

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