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Kritik an Umfrage

Wurde die Olympia-Befragung manipuliert?

Gab es eine Panne bei der Olympia-Befragung?
Gab es eine Panne bei der Olympia-Befragung? Foto: gam kde

Jetzt gibt es schwere Vorwürfe gegen das Auswahlverfahren. Die Olympia-Bosse lassen die Berlin-Umfrage zur Olympia-Begeisterung prüfen.

Der Wettstreit um die deutsche Bewerberstadt für Olympia geht in die entscheidende Phase. Die Entscheidung zwischen Berlin und Hamburg soll am 21. März fallen. Doch jetzt gibt es schwere Vorwürfe gegen das Auswahlverfahren. Im Zentrum der Kritik: die Umfrage zur Olympia-Begeisterung der Berliner.

Wird bei Olympia falschgespielt?

In den Büroräumen des Meinungsforschungsinstituts Forsa hüten die Mitarbeiter ein großes Geheimnis. Am Telefon erfragen sie die Stimmung in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Olympischen Spiele. Die Auswertung dieser Anrufe soll dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Grundlage dienen, um zu entscheiden, wer den Zuschlag als Bewerberstadt bekommen soll.

Doch seit einigen Tagen beschäftigt vor allem ein eingehender Anruf das Team der Forsa. Ein Mitglied des DOSB meldete sich beim Institut und informierte sich sehr penibel über Details der Befragung. Denn dem DOSB um ihren Präsidenten Alfons Hörmann liegen Hinweise vor, wonach es bei der Telefonaktion in Berlin zu einer möglichen Manipulation gekommen sein soll.

Aus Sportkreisen heißt es, dass in Berlin Teilnehmer der Umfrage vor ihrer Position zu Olympia erst Fragen zu anderen politischen Themen beantworten sollten. Ein Berliner Professor, der angerufen wurde: „Erst kamen Fragen, welches die drängendsten Probleme in der Stadt seien.“ Dann habe er Berliner Politikern Noten geben sollen. Der Mann weiter: „Erst dann ging’s um Olympia.“

Genau diesen Vorgang soll man beim DOSB kritisch sehen, weil es dadurch eine mögliche Beeinflussung auf die Olympia-Entscheidung geben könnte. Ganz nach dem Motto: Wer sich über die Politiker beschwert, der will dann nicht für Olympia stimmen. Im DOSB heißt es: Sollten tatsächlich die Stimmung beeinflussende Fragen vor Olympia gestellt worden sein, müsste die Umfrage wiederholt werden. Ein DOSB-Sprecher bestätigte, dass man über den Fall in Kenntnis gesetzt worden sei.

Forsa selbst räumt auf B.Z.-Anfrage ein, dass etwa 1000 der 1500 Berliner tatsächlich auch Fragen zu Berliner Politikern gestellt bekommen. Sogenannte Omnibus-Umfragen seien üblich. Dies habe man auch dem DOSB bereits mitgeteilt. Ein Sprecher behauptet: „Allerdings kommen die Fragen nach den Olympia-Fragen, mit denen wir anfangen.“

Trotzdem wird das Institut jetzt noch einmal in den eigenen Büroräumen nachfragen müssen. Denn der DOSB drängt darauf, dass es keinerlei Punkte gibt, die den Verband angreifbar machen.

Themen: Olympia in Berlin
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