Generation Y vernachlässigt Altersvorsorge

Fast ein Drittel der Deutschen vertraut darauf seinen Lebensstandard auch im Alter dank der gesetzlichen Rente sichern zu können. Das ergab eine TNS Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank.

Der Anteil der 20- bis 35-Jährigen lag 2011 in 18 Städten mehr als 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Fast zwei Drittel der 16 bis 29-Jährigen sorgen privat nicht vor und sind damit von Altersarmut gefährdet.

Insbesondere junge Menschen vertrauen auf die gesetzliche Rente und vernachlässigen die private Vorsorge. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der Postbank hervor. Dieses Verhalten kann zu Altersarmut führen.

Laut einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank glauben rund 31 Prozent der Befragten, dass die gesetzliche Rente für die Finanzierung ihres Lebensabends ausreichen wird. Von diesen 31 Prozent würden 92 Prozent davon ausgehen, dass sie im Alter keine Einbußen bei ihrem Lebensstandard hinnehmen müssen.

Gesetzliche Rente sichert nicht den Lebensstandard 

„Diese Annahme ist in der Regel falsch. Aktuell deckt die gesetzliche Standardrente netto etwa 48 Prozent des Durchschnittseinkommens ab – Tendenz fallend. Je weiter das Renteneintrittsalter in der Zukunft liegt, desto größer die zu erwartende Rentenlücke, das heißt die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente“, so Karsten Rusch von der Postbank.

Insbesondere die über 60-Jährigen sind laut den Umfrageergebnissen zuversichtlich, 60 Prozent würden davon ausgehen, dass die gesetzliche Rente sie absichert. Bei den 50- bis 59-Jährigen sei es nur noch ein Viertel. In der Altersgruppe 40 bis 49 vertrauen noch 17 Prozent auf das staatliche Rentensystem, bei den 30- bis 39-Jährigen seien es lediglich sieben Prozent.

Mangelnde private Vorsorge

Erstaunlich ist, dass das Vertrauen gerade bei jungen Menschen wieder zunehme; knapp 23 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sind laut Postbank der Meinung, dass die gesetzliche Rente für ihren Ruhestand ausreichen wird. Ein Grund für diesen hohen Prozentsatz sei mangelndes Interesse und fehlende Information.

Alarmierend ist auch, dass fast zwei Drittel der 16- bis 29-Jährigen privat nicht vorsorgen (63 Prozent) würden. Das sei der Spitzenwert in allen Altersklassen. „Gerade junge Menschen sollten möglichst früh mit der privaten Vorsorge beginnen“, empfiehlt Karsten Rusch von der Postbank.

Sparen kleiner Beträge lohnt

„Auch wenn die Vergütung in der Ausbildung oder zum Berufsstart noch gering ist, lohnt es sich, monatlich kleine Beträge anzulegen – zum Beispiel in einem Fondssparplan. Da der Renteneintritt noch in weiter Ferne liegt, sammelt sich im Laufe der Jahre ein stattliches Kapital an und kurzfristige Kursverluste gleichen sich aus“, so Rusch. (kl)

Foto: Shutterstock

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