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England

Dank Skype weniger unnötige Krankenhausbesuche

Ärzte und Krankenschwestern in der Gegend östlich der englischen Stadt Manchester haben durch Online-Konsultationen erreicht, dass ältere Menschen seltener ins Krankenhaus mussten. Wie der englische Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) mitteilte, verbesserte die Initiative nicht nur die Versorgung, sondern schonte auch die Ressourcen im Gesundheitssystem.
Jennifer Evans
28.05.2019  10:06 Uhr

Beim Skype-Team des NHS gehen jährlich insgesamt rund 8000 Anrufe von Verantwortlichen ein, die sich um die Versorgung von Heimbewohnern kümmern. Dank der digitalen Technologie ist es NHS-Angaben zufolge gelungen, den Heimbewohnern in den vergangenen zwei Jahren rund 3000 unnötige Besuche in  Krankenhäusern beziehungsweise Notfallambulanzen zu ersparen.  Auch wären durch die Online-Konsultationen etwa 2000 Termine bei Hausärzten frei geworden. Das hat demnach allein deshalb funktioniert, weil viele der medizinischen Probleme bereits via Skype geklärt werden konnten und damit oft die kosten- und zeitaufwendige Fahrt im Krankenwagen entfiel. In einigen Fällen sei es ausreichend gewesen, wenn der Arzt oder die Krankenschwester über Bildtelefonie Auskunft gegeben hätte, heißt es. Aber auch für die Heimbewohner hatte das Konzept Vorteile: Sie mussten nicht wegen einer unnötigen Fahrt ins Krankenhaus ihre gewohnte Umgebung verlassen und hatten somit weniger Stress.

Der Langzeit-Plan des Gesundheitsdiensts sieht vor, dieses Projekt in Zukunft auch landesweit auszurollen. Ziel ist es, digitale Technologie intelligent einzusetzen, um eine schnellere, personalisierte und effizientere Versorgung zu erreichen. Nach der organisatorischen Straffung soll dem medizinischen Personal zudem mehr Zeit für die Patienten bleiben. Die Vernetzung unter den Akteuren im Gesundheitswesen dient aber laut NHS nicht nur dazu, die Behandlung zu verbessern, sondern auch die Ressourcen zu schonen. Dieses Projekt habe bislang bereits 1,3 Millionen Britische Pfund (gut 1,4 Millionen Euro) eingespart.

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