Warum Hamburg Fahrradstraßen braucht

Wer Symbolpolitik kritisiert, weil sie Symbolpolitik ist, der muss sogar Willy Brandts Kniefall am Denkmal des Warschauer Ghettos missbilligen. Natürlich ist die neue Fahrradstraße am Westufer der Außenalster Symbolpolitik – die Frage ist, was sie taugt. Rücksichtnahme statt strikter Regulierung, geteilter Platz statt getrennter Wege, und das an einem der schönsten Orte Hamburgs: Kann das funktionieren?

Zwei Wochen vor der Wahl scheint es der Stadt an Themen zu fehlen, weshalb sich nach der Bild- Zeitung nun auch CDU und Grüne auf zwei Kilometer Asphalt am Alsterufer konzentrieren: zu eng, fehlgeplant, Rad- und Autofahrer behinderten einander. "Schlechte Senatsplanung rächt sich", heißt es bei den Grünen. "Am Harvestehuder Weg wurden aus Gründen der Symbolpolitik letztlich nur Verkehrsteilnehmer verunsichert", sekundiert die CDU. Schon deutet der Bezirk Eimsbüttel an, er werde den Kritikern entgegenkommen. Aber haben sie recht?