Im zweiten Quartal 2018 blieb der Auftragseingang der deutschen Hersteller von Umformtechnik auf Vorjahresniveau. Dabei legten die Bestellungen aus dem Inland um 22 Prozent zu. Die Auslandsorders sanken um 10 Prozent.
Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres stiegen die Bestellungen der deutschen Hersteller von Umformtechnik um 11 Prozent. Das Inland zog um 24 Prozent an, das Ausland legte 5 Prozent zu. "Die Bestellungen aus dem In- und Ausland klaffen derzeit weit auseinander", erläutert Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main. "Investiert wird nach langem Zögern nun endlich im Inland. Die Euro-Länder bieten weiterhin eine solide Basis für die Fortentwicklung des Geschäfts. Darüber hinaus lässt die Investitionsdynamik vor allem in Asien nach, weil sich die Nachfrage im größten Markt China politisch gewollt merklich beruhigt", so Schäfer weiter. Die Umformtechnik steuert traditionell rund 30 Prozent zur Gesamtproduktion der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie bei. Im vergangenen Jahr waren das rund 3 Mrd. Euro.
Innerhalb der Umformtechnik war es im ersten Halbjahr vor allem die Pressentechnologie, die einen zweistelligen Bestellzuwachs erreichen konnte. Die Blechbearbeitung hatte sich 2017 als wirkungsvolle Stütze erwiesen und setzt daher aktuell auf einer starken Basis auf. Die Kapazitäten bei den Herstellern von Umformtechnik waren im Juli dieses Jahres mit 87,2 Prozent ausgelastet, was dem mittelfristigen Durchschnitt entspricht. "Tatsächlich stoßen die Kapazitäten innerhalb der Branche an Grenzen", sagt Schäfer. Laut Ifo-Konjunkturbefragung berichteten über die Hälfte der befragten Werkzeugmaschinenhersteller zur Jahresmitte von Materialknappheit und fast 40 Prozent von Arbeitskräftemangel. "Dahinter stecken Engpässe in der gesamten Zulieferkette. Wichtige Teile sind ausverkauft. Und die Inbetriebnahme, speziell im Ausland, leidet unter Personalengpässen", erläutert Schäfer.