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Laut einer Studie erreichen nur 5 Prozent der Industrieunternehmen ihre digitalen Ziele

Diagnose „Silodenken“: Den meisten Unternehmen fehle es trotz guter Absichten nach wie vor an einer „systematischen, ganzheitlichen Digitalstrategie”, analysiert eine Studie von Bain & Company.

Von Ekki Kern
3 Min. Lesezeit
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Digitalisierung? Unbedingt nötig! Aber die Unternehmenstransformation muss ganzheitlich gedacht werden, raten die Experten von Bain & Company. (Bild: Shutterstock)

Digitalisierungsansätze gibt es bekanntlich viele. Sei es das Internet der Dinge (IoT), Advanced Analytics oder die ebenso vielseitig anwendbare künstliche Intelligenz. Ernüchternd mutet angesichts der vielen Möglichkeiten der jetzt veröffentlichte Befund der international tätigen Managementberatung Bain & Company an.

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Diese will anhand der Studie „Von der Vision zur Transformation: Digitalisierung ist Chefsache” herausgefunden haben, dass bisher nur rund fünf Prozent aller Unternehmen weltweit auch tatsächlich ihre Ziele erreichen. Die zu langsame Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sei dabei nur ein Grund dafür, heißt es.

Zu viele „einzelne Leuchtturmprojekte”

Häufig fänden in Unternehmen „einzelne Leuchtturmprojekte” statt, schreiben die Studienautoren, eine systematische, ganzheitliche Digitalstrategie fehle allerdings. Schon deshalb rät Jörg Gnamm, Partner bei Bain & Company und Co-Autor der Studie, den Industrieunternehmen, zwei bis fünf Prozent ihres Umsatzes in die Digitalisierung zu investieren.

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„Digitale Vorreiter wachsen nicht nur rund 50 Prozent schneller als der Wettbewerb.”

Die Investitionen würden sich auszahlen, glaubt er: „Denn digitale Vorreiter wachsen nicht nur rund 50 Prozent schneller als der Wettbewerb, sondern sind auch bis zu 30 Prozent profitabler”. Selbst in der IT, deren Bedeutung durch die Digitalisierung noch einmal zunehme, würden die Komplexitätskosten um durchschnittlich 20 Prozent sinken, hat man errechnet.

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Fest steht längst: Die Geschäftsmodelle von Industrieunternehmen werden derzeit auf sämtlichen Ebenen erschüttert. Aber eben auch: Durch digitales Direktmarketing und soziale Medien ergeben sich neue Kontaktmöglichkeiten und Angebotsformen sowie Servicealternativen.

Der Kundenkontakt, schreiben die Studienautoren, gestalte sich dadurch nicht nur einfacher und kostengünstiger, sondern auch individueller und werthaltiger. Produkte selbst würden ebenfalls zunehmend digital, während gegenwärtige Haupteinnahmequellen offenbar zunehmend unter Druck gerieten.

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Chancen durch Advanced Analytics

Neue Chancen eröffnen nicht zuletzt Advanced Analytics. So erhält etwa der Hersteller eines vernetzten Kühlschranks nach Zustimmung des Käufers zahlreiche Informationen über den jeweiligen Haushalt, in dem das Gerät steht. Mit diesen Erkenntnissen können Produkte verbessert, intelligente Stromnutzungskonzepte entwickelt oder die Daten gemeinsam mit Lebensmittelhändlern analysiert werden.

„An digitalen Initiativen mangelt es in den meisten Unternehmen nicht”, sagt Michael Schertler, Partner bei Bain & Company und Co-Autor der Studie. Allerdings seien die Aktivitäten oft in viele Einzelprojekte zersplittert. Es fehlt eine in sich schlüssige Gesamtstrategie, attestiert er.

Digitalisierung, erklären die Experten, sei nun einmal die Anwendung von digitalen Technologien und Werkzeugen in sämtlichen Prozessen des Unternehmens. Deshalb seien bei einer digitalen Transformation mehrere Maßnahmen unverzichtbar: Zum Ersten sei es wichtig, interne Wertschöpfungsprozesse hinsichtlich Durchlaufzeiten, Qualität und Kosten zu optimieren.

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Zum Zweiten gelte es, Kundeninteraktionsprozesse und Schnittstellen durch die nahtlose Integration aller Kommunikationskanäle neu zu gestalten (Omnikanal-Ansatz). Weiterhin sei es sinnvoll, Produkt- und Serviceangebot durch all jene datenbasierten Anwendungen zu erweitern, die einen klaren Mehrwert für den Kunden bedeuten. Hierdurch sei es möglich, neue Erlösquellen zu erschließen.

6 Fragen, die sich jedes Unternehmen in der Digitalisierung stellen sollte

Nutze ich effiziente Software?

1. Haben meine Mitarbeiter mobil Zugriff auf wichtigste Unternehmensdaten wie CRM, ERP und Business-Intelligence?

2. Gibt es ein Software-Tool wie Slack, mit dem die interne Kommunikation effizienter werden kann?

3. Für welche Dinge wird im Unternehmen Microsoft Excel eingesetzt? Gibt es eine bessere Software?

4. Gibt es On-Premise-Lösungen, die in eine Public Cloud ziehen könnten?

(Foto: Rawpixel.com Adobe Stock)

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Last but not least müsse sich jedes Unternehmen Gedanken über neue Geschäftsmodelle machen, also etwa IoT-Plattformen, die durch softwarebasierte Anwendungen neue Wachstumschancen eröffnen.

CDO scheitert oft am „Silodenken”

„Die Unternehmen müssen sich der Herausforderung Digitalisierung als Ganzes stellen”, sagt Schertler. „Damit obliegt der gesamten Führungsspitze rund um den CEO die zentrale Verantwortung für die digitale Transformation.” Der Chief Digital Officer (CDO) ist dabei für die digitale Strategie und ihre Kommunikation zuständig, für die konkrete Planung und Budgetierung sowie für Methodik und Ressourcen.

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Allerdings drohe in vielen Unternehmen ebendieser CDO mit seinem Team am „Silodenken” innerhalb der Organisation zu scheitern, analysieren die Studienautoren. Denn vielerorts werde noch immer versucht, digitale Innovationen mit klassischen Konzernmethoden zum Erfolg zu führen.

Soll die digitale Transformation gelingen, müssten zudem alle Stakeholder die Strategie kennen und verstehen, ist in der Analyse zu lesen. Dabei gelte es, sowohl die Zukunft der Branche als auch die Ziele des Unternehmens klar zu formulieren, anschließend die Maßnahmen und Investitionen zu priorisieren sowie Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und Investoren zu überzeugen.

Dies alles sollte im Idealfall schließlich in eine digitale Roadmap mit konkreten Projektzielen und Meilensteinen münden, in ein digitales Betriebsmodell sowie in ein Programm zur Entwicklung einer digitalen Unternehmenskultur, raten die Experten von Bain & Company. Das Rückgrat für die Umsetzung der Digitalstrategie würden in allen Bereichen des Unternehmens sogenannte „Sponsoren” bilden, die ihre Kolleginnen und Kollegen in persönlichen Gesprächen über die Veränderungen im Detail aufklären.

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