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Bandscheibenvorfall: Was ist das?

Bandscheiben bestehen aus einer Hülle aus Knorpelfasern und einem gelartigen Kern. Sie befinden sich zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule. Die Bandscheiben federn Stöße ab und ermöglichen die Bewegung der Wirbelsäule. Bei einem Bandscheibenvorfall wird Gewebe der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern immer mehr nach außen gedrückt. Beschwerden treten dann auf, wenn die vorgewölbte Bandscheibe bzw. ausgetretenes Gewebe auf eine Nervenwurzel oder einen Nerv drücken. Je stärker die Nervenwurzel gedrückt wird, desto schwerer sind die Beschwerden.

Oft liegt einem Bandscheibenschaden eine jahrelange Abnutzung bzw. Fehlhaltung zugrunde, ohne dass sich Schmerzen zeigen. Dann genügt ein Auslöser, um das Beschwerdebild zutage zu bringen: eine ungeschickte Bewegung, eine ruckartige Verdrehung der Wirbelsäule, Zugluft, Nässe, Unterkühlung etc. Typisch sind plötzlich einschießende Schmerzen, sie werden im Volksmund auch als „Hexenschuss“ bezeichnet. Werden Nervenstrukturen durch größere Teile der Bandscheibe eingeklemmt, können auch Sensibilitätsstörungen und Kraftminderung bis hin zu Lähmungserscheinungen auftreten.

Allerdings: Nicht jeder Bandscheibenvorfall verursacht Beschwerden. Besonders bei leichten Formen, z.B. Vorwölbungen, leben die Betroffenen oft frei von Beschwerden, da keine schmerzhafte Nervenreizung ausgelöst wird. Nur bei rund ein bis zwei Prozent aller Menschen mit Kreuzschmerzen werden die Beschwerden von einem diagnostizierten Bandscheibenvorfall verursacht. Auch bei Nackenschmerzen ist nur sehr selten ein Bandscheibenschaden die Ursachen.

Wo kann ein Bandscheibenvorfall auftreten?

Die Wirbelsäule des Menschen enthält 26 Wirbelknochen und 23 Bandscheiben. Im Wirbelkanal der Wirbelsäule verlaufen die Spinalnerven und verzweigen sich zu den Nerven des peripheren Nervensystems in den Armen, Beinen und Organen.

Die meisten Bandscheibenvorfälle (ca. 70 bis 80 Prozent) treten im unteren Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Deutlich weniger (ca. zehn bis 25 Prozent) betreffen die Halswirbelsäule bzw. den Nacken. Sehr selten sind Bandscheibenvorfälle in der Brustwirbelsäule (ca. ein bis zwei Prozent).

Grafik Bandscheibenschäden
© bilderzwerg

Welche Formen von Bandscheibenschäden gibt es?

Je nach Grad der Schädigung der Bandscheibe werden unterschieden:

  • Bandscheibenvorwölbung (Protrusion): Die Bandscheibe wölbt sich zwischen den Wirbelkörpern vor. Die Hülle der Bandscheibe ist intakt.
  • Bandscheibenvorfall (Extrusion): Die äußere Hülle der Bandscheibe ist gerissen und der innere Kern wölbt sich nach außen.
  • Sequestierter Bandscheibenvorfall (Sequester): Gewebe der Bandscheibe ist durch die gerissene Hülle in den Wirbelkanal ausgetreten.

Welche Beschwerden können auftreten?

Ein Bandscheibenvorfall kann plötzliche starke Schmerzen auslösen. Die Schmerzen können in Gesäß, Beine, Schultern und Arme ausstrahlen. Auch Gefühlsstörungen wie „Ameisenlaufen”, Kribbelgefühl und Taubheit bis hin zu Kraftminderung und Lähmungserscheinungen sind möglich.

Wenn sich beim Husten, Niesen oder Pressen der Druck auf den Nerv erhöht, verstärken sich die Beschwerden. Durch den Schmerz verspannt sich die Rückenmuskulatur, die Betroffenen nehmen eine Schonhaltung ein. Wenn die vorgewölbte Bandscheibe auf das Rückenmark oder Nervenfaserbündel drückt, kann dies zu Lähmungserscheinungen und anderen Begleitsymptomen in den betroffenen Körperregionen führen. Weitere Informationen zu den Symptomen finden Sie unter Bandscheibenvorfall: Diagnose und Therapie.

Nervenreizung als Schmerzauslöser

In der Nähe jedes Wirbels und der dazwischen gelagerten Bandscheibe tritt ein wichtiges Nervenpaar – die Spinalnerven – aus dem Wirbelkanal bzw. dem Rückenmark aus. Sie gehören zum peripheren Nervensystem und leiten Reize z.B. in Arme und Beine. Eine Nervenreizung (Irritation) oder -quetschung (Kompression) ist mit mehr oder weniger starken Schmerzen verbunden (Radikulopathie/Wurzelreizsyndrom). Nervenreizungen spielen bei Kreuzschmerzen (Ischialgien) oder Nackenschmerzen (Zervikalgie) eine wichtige Rolle. Sie können durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden, aber auch andere degenerative Ursachen haben, z.B. Verengung des Wirbelsäulenkanals .

Welche Ursachen kann eine Nervenreizung haben?

Die Reizung der Rückenmarksnerven (radikuläre Symptomatik) kann neben einem Bandscheibenvorfall auch von anderen Ursachen ausgelöst werden, die Nervenstrukturen einengen oder schädigen. Dazu zählen:·

  • Blockaden (Funktionsstörungen) eines Wirbelgelenks,
  • Wirbelgleiten (Spondylolisthese),
  • knöcherne degenerative Veränderungen (z.B. Spondylarthrose, Spinalkanalstenose, Hypertrophie der Wirbelbogengelenke),
  • Bildung eines Abszesses bei einer Infektion,
  • Blutung,
  • Entzündung im Rückenmarksraum oder
  • Tumor und Metastasen.

Daneben gibt es auch Erkrankungen, die Symptome auslösen, die einer Nervenreizung ähnlich sind, aber andere Ursachen haben (pseudoradikuläre Symptome). Dazu zählen orthopädische Erkrankungen wie Reizungen von Muskeln und Sehnen (Tendomyopathien), Coxarthrose, Gonarthrose etc. Auch Borreliose nach Zeckenbiss kann Beschwerden verursachen, die einem Bandscheibenvorfall ähnlich sind.

Wie Sie einem Bandscheibenschaden vorbeugen können

Chronische Fehlhaltungen können die Bandscheiben schädigen. Auch starke Belastungen oder Überlastungen der Wirbelsäule in Beruf und Sport, z.B. oftmaliges Heben und Tragen schwerer Lasten oder langes Sitzen, belasten die Bandscheiben zusätzlich. Das Risiko für Schäden an den Bandscheiben lässt sich verringern, z.B. durch

  • richtiges Heben schwerer Lasten (mit gebeugten Knie und geradem Rücken),
  • Vermeiden von Überlastungen und Zwangshaltungen oder
  • Vermeiden von Übergewicht.

Eine kräftige Rücken- und Bauchmuskulatur stützt die Wirbelsäule. Dies hilft bei Schäden an den Bandscheiben, schmerzhafte Nervenreizungen zu vermeiden. Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Krafttraining zur Stärkung des Muskelkorsetts der Wirbelsäule,
  • Rückenschule oder
  • regelmäßige Bewegung.

Zu den „Bandscheiben-freundlichen“ Sportarten, die helfen Bandscheibenschäden vorzubeugen, zählen z.B.: Laufen, Nordic Walking, Schwimmen, Aqua Jogging, Skilanglauf, Aerobic. Vorsicht ist bei Sportarten angezeigt, bei denen der Körper oft verdreht wird, z.B. beim Golfen.

Weitere Informationen:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 25. September 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Bratschitsch, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Facharzt für Unfallchirurgie, Zusatzfach Unfallchirurgie (Sporttraumatologie)

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