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Restless Legs

Motoneuronen als neues Target

Bisher sind Mediziner davon ausgegangen, das Restless-Legs-Syndrom werde durch genetische, stoffwechselbedingte und neurologische Ursachen hervorgerufen. Ein Team aus Wissenschaftlern der Universität in Göttingen, Sydney und Tennessee hat nun nachgewiesen, dass auch die Nervenzellen beteiligt sind, die die Muskeln der Beine ansteuern, sogenannte Motoneuronen.
Aponet/PZ
16.11.2018  11:30 Uhr

Indem ihre Signale auf ein normales Maß reduziert werden, könnten die Symptome gemildert werden, schreiben die Forscher im  »Journal of Physiology«. Dies könnte durch neue Medikamente erfolgen, die die Kommunikation zwischen den Nerven- und Muskelzellen verändern. Erstautor Dr. Dirk Czesnik sagt: »Wir haben gezeigt, dass auch die Nervenzellen, die die Muskeln im Bein versorgen, für das Restless Legs Syndrom verantwortlich sind. Dadurch werden zusätzliche medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten denkbar, die auf diese Nervenzellen wirken.«

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine neurologische Erkrankung, die besonders in Ruhe einen starken Bewegungsdrang in den Beinen verursacht. Betroffene klagen über Symptome wie Kribbeln, Brennen und schmerzhafte Krämpfe in den Beinen. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten kommt es zu unkontrollierten Zuckungen, die vor allem nachts auftreten.

Die Forscher hatten für die Studie bei Gesunden und Patienten die Erregbarkeit der Nervenzellen verglichen, die die Beine ansteuern. In weiteren Versuchen soll der Effekt verschiedener Medikamente näher untersucht werden. Bislang lässt sich die Erkrankung häufig nur unzureichend behandeln.

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