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Phantomsperre erschreckt Autofahrer

Eine knappe Woche nach dem Dresden-Marathon suggerieren Verkehrsschilder immer noch Umleitungen, die es nicht gibt.

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© Tobias Wolf

Sie stehen an Schillerplatz und Körnerplatz und fast überall im Stadtgebiet: große weiße Schilder, die eine Sperrung für den Dresden-Marathon ankündigen, die es längst nicht mehr gibt, beklagt Autofahrer Peter Großer. Der 59-jährige Bauingenieur ist ständig unterwegs und hat kein Verständnis dafür, dass die Sperrschilder immer noch da sind. „Das ist irreführend und irritierend“, sagt er. „Als Autofahrer sieht man eine gesperrte Straße und denkt, man muss woanders lang fahren.“ Für Ortsunkundige dürfte das Problem noch größer sein, weil sie die Beschilderung ernstnehmen könnten. „Wenigstens ein roter Streifen gehört auf die Schilder geklebt, wenn man nicht in der Lage ist, die fünf Tage nach dem Marathon abzuräumen.“

Marathon-Organisator Peter Eckstein verweist auf die Schönlein Verkehrstechnik GmbH, die für die Schilder verantwortlich sei. „Das ist nicht in Ordnung, aber ich kann es auch nicht ändern“, sagt Eckstein. Außerdem stünde ja das Datum 19.10. drauf. Das sollte deutlich machen, dass es sich um vergangene Verkehrseinschränkungen handelt. Doch viele Autofahrer sehen im Vorbeifahren vor allem den roten Sperrkreis auf der weißen Tafel.

Schönlein-Niederlassungschef Lutz Kalkbrenner kann den Ärger verstehen, bittet aber um Verständnis. „Wir brauchen zwei Wochen, um die Schilder aufzustellen und da beschwert sich niemand“, sagt er. „Aber danach sollen sie möglichst noch am Marathontag weg sein.“ Nun sollen die Schilder mit roten Klebebandstreifen markiert werden. Denn auch der Abbau der Schilder dauere seine Zeit und ist wohl erst Ende nächster Woche erledigt. (two)