Das "Bündnis für Gute Pflege" – ein Zusammenschluss von 23 Verbänden und Organisationen mit insgesamt rd. 13,6 Mio. Mitgliedern – hat von der künftigen Bundesregierung eine radikale Pflegereform gefordert. Trotz vieler Reformgesetze in den vergangenen 10 Jahren bestehe in der Pflege "weiterhin dringender Reformbedarf, sowohl aus Sicht pflegebedürftiger Menschen, pflegender Angehöriger als auch beruflich Pflegender", teilte das Bündnis vergangenen Donnerstag anlässlich seines 10-jährigen Bestehens mit.
Dringlichkeit der Pflegereformen unaufschiebbar
Einer der Bündnispartner, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), verdeutlichte:
"In den letzten zehn Jahren ist (…) viel zu wenig passiert. Wir haben in der Pandemie alle noch einmal deutlich gesehen, wie sich der Mangel an Pflegefachpersonen auswirkt. Und dieser Mangel wird in den nächsten Jahren noch größer, während immer mehr Menschen professionelle Pflege brauchen werden. Es bleibt hier (…) keine Zeit für ein 'Weiter so'."
Nach Ansicht des Bündnisses muss die nächste Bundesregierung diese 10 Punkte mit Priorität umsetzen:
- Kosten für Pflegebedürftige senken und Eigenanteile begrenzen
- Finanzierung von Pflege nachhaltig sicherstellen
- Unabhängige Pflegeberatung ausbauen
- Pflegebedürftigkeit verringern bzw. verhindern mit Angeboten der Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation
- Selbstbestimmte und qualitativ hochwertige Pflege in allen Settings gewährleisten
- Menschen mit Demenz angemessen versorgen
- Pflegende Angehörige unterstützen
- Faire Entlohnung und attraktive Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal umsetzen
- Digitalisierung in der Pflege vorantreiben
- Pflege als zentralen Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge verankern