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Gestatten, Yin und Yang

Aus 20 Namensvorschlägen haben der Tierpark Görlitz und die SZ zwei passende für die Roten Pandas ausgesucht. Doch eine feierliche Taufe gibt es nicht.

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© Florian Gaertner

Von Jenny Thümmler

Eigentlich sollten die beiden kleinen Roten Pandas im Görlitzer Tierpark gar keine Namen bekommen. Sie verlassen Görlitz und wahrscheinlich Deutschland ja bald wieder, um irgendwo auf der Welt für die Nachzucht der bedrohten Tierart zu sorgen. Da SZ-Leser per Facebook oder Post aber so viele schöne Vorschläge gemacht haben, bekommen die beiden Bären jetzt doch Namen – und zwar Yin und Yang. Dafür hat sich eine gemeinsame Jury aus Mitarbeitern des Tierparks und der Sächsischen Zeitung gestern entschieden. Zudem hatten diese Namen gleich zwei Teilnehmer der Namensumfrage vorgeschlagen: Robert Schmidt und Gregor Kittlaus.

Yin und Yang sind Begriffe aus der chinesischen Philosophie, die Gegensätzliches, aber doch Zusammengehörendes bezeichnen, zum Beispiel männlich und weiblich, Leere und Fülle, hell und dunkel, Aktivität und Ruhe. Und zu den Roten Pandas, deren Heimat der Himalaja ist, passt etwas Asiatisches ja auch gut.

Im Tierpark sind die beiden derweil immer häufiger für die Besucher zu sehen. Dreieinhalb Monate alt und bester Gesundheit, verlassen sie die Wurfhöhle seit einigen Wochen regelmäßig für längere Zeit und erkunden das Gehege. Das dürfte auch in den kommenden Wochen so bleiben, denn Kälte macht den Hochlandbewohnern nichts aus. Eher Hitze. Und sind die beiden Jungs doch gerade in ihrer Höhle, können die Tierparkbesucher sie trotzdem sehen. Inzwischen ist nämlich nicht nur an der Kasse per Kamera ein Blick in die Höhle möglich, sondern auch von einem neu installierten Bildschirm am China-Pavillon und sogar von zu Hause aus, übers Internet auf der Seite des Tierparks. „Zumindest, wenn die beiden die Kamera nicht gerade verdreht haben“, sagt Tierpark-Kuratorin Catrin Hammer fröhlich. „Damit spielen sie nämlich auch.“ Dann müssen die Tierpfleger sie erst wieder gerade rücken.

Eine feierliche Taufe, womöglich mit einem Foto von Pandas und Namensvätern, wird es jedoch nicht geben. Wie Catrin Hammer erklärt, sind die Roten Pandas Wildtiere, die das auch bleiben sollen. Sie kratzen und beißen, wenn die Tierparkmitarbeiter sie für Untersuchungen anfassen, so dass man sie ohnehin keinem Unerfahrenen in die Hände geben könnte. Vom großen Stress für die Tiere einmal ganz abgesehen. Aber die beiden Namensväter können ja vom Zaun aus ein Gläschen Sekt auf „ihre“ Pandas trinken – die Freikarte zum Eintritt sponsert das Tierparkteam.