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Ursache des tödlichen Tauchunfalls noch unklar

Tauchbasisbetreiber Jost Krause will am Sparmann-Steinbruch in Kamenz nicht wild spekulieren. Die Obduktion und die Überprüfung der Technik sind entscheidend.

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© Rocci Klein

Von Frank Oehl

Tauchen ist besonders riskant? Das lässt der Betreiber der Tauchbasis Sparmann an der Kamenzer Macherstraße so nicht stehen. „Wer mit 80 in eine Kurve geht, wo höchsten 50 angesagt sind, riskiert viel mehr“, sagt Jost Krause. Dennoch ist auch für ihn jeder Unfall im Steinbruch oder im See einer zu viel.

Krause war am Sonnabend an der Basis, aber nicht beim Tauchgang dabei. Als die Berliner Tauchgruppe signalisierte, dass ein Mitglied nicht aufgetaucht sei, habe er sofort per Handy die Rettungskräfte alarmiert. Als die Feuerwehr zügig eintraf, war der 42-jährige Berliner bereits aus 20 Metern Tiefe an die Oberfläche geholt worden. Die Feuerwehr barg ihn mit Hilfe eines Schlauchbootes. Allerdings konnte er nicht wiederbelebt werden. Die Betroffenheit in der Tauchgruppe, die ihre eigene Technik mitgebracht hatte, und auf der Basis Sparmann insgesamt, ist natürlich hoch. Der Verunglückte war vor sieben oder acht Jahren schon einmal im Sparmann tauchen gewesen, kannte also das Gewässer von damals. Zur Ursache seines Todes sind jetzt die polizeilichen Untersuchungen angelaufen. Jost Krause: „Möglich wäre zum Beispiel ein Herzinfarkt. Dann wäre das kein Tauchunfall gewesen.“

Allerdings könnten natürlich auch Fehler des Tauchers oder ein Defekt der mitgebrachten Technik eine Rolle gespielt haben. Jost Krause weiß, wie wichtig für einen Tauchgang die exakte Einhaltung des Tauchplanes ist, erst recht, wenn es in Tiefen unterhalb von 40 Metern geht, wie in diesem Fall. „Das einzuatmende Luftgemisch muss auf die jeweilige Tiefe genau eingestellt werden.“ Die Dekompressionsstufen werden im Tauchcomputer errechnet, der während des Tauchens akustische Signale abgibt, wenn die jeweilige Gasmischung geatmet werden kann. Dabei gilt: Je tiefer man taucht, umso geringer muss die Sauerstoffkonzentration sein. Reiner Sauerstoff wirkt zum Beispiel bereits ab sechs Metern Tiefe toxisch. Krause: „Der Taucher wird ohnmächtig, er verliert das Mundstück und kann ertrinken.“ Ob der Verunglückte nach dem eigentlich schon abgeschlossenen Tauchgang noch mal ein Stück nach unten wollte, ist ebenso offen, wie die Ursache seines tragischen Todes.