Bürgerbeteiligung :
Nicht vor meiner Haustür

Von Juliane Wiedemeier
Lesezeit: 7 Min.
Früh übt sich, wer ein beteiligter Bürger werden will.
Wenn gebaut wird, wollen die Anwohner mitreden. Doch oft eskaliert die Bürgerbeteiligung zum Streit. Ein gemeinsames Abendessen ist nur ein Rezept, das zu verändern.

Als die Nachbarn aus der Gudvanger Straße sich zuletzt trafen, hatten sie nur noch Verachtung füreinander übrig. „Sie stören den sozialen Frieden im Kiez!“ - „Ihr Vorschlag ist Schwachsinn!“ - „Sie wohnen hier doch gar nicht!“ So beschimpften sie sich gegenseitig - und das nur, weil ein Teil der Anwohner es für eine gute Idee hält, die kurze Seitenstraße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg an ein paar Tagen im Jahr zu sperren und für Kinder zum Spielen freizugeben. Doch die anderen sind strikt dagegen, weil sie den Wegfall von Parkplätzen und den Lärm von Bobbycars fürchten. Der zuständige Bezirk hat versucht, mit einer Bürgerbeteiligung zu vermitteln. Doch die Stimmung im Viertel ist längst vergiftet. Nun muss ein Gericht entscheiden, welche Seite recht behält.

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